© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/01 24. August 2001

 
Meldungen

Haider und Mölzer gehen getrennte Wege

KÄRNTEN. Der Landeshauptmann (Ministerpräsident) von Kärnten, Jörg Haider (FPÖ), und sein Kulturberater Andreas Mölzer gehen künftig getrennte Wege. Mölzer wird seinen bis Ende August laufenden Vertrag nicht mehr verlängern. Während der Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Zur Zeit und Kolumnist der Kronen-Zeitung die Trennung von Haider als „normales Auslaufen“ eines von vornherein zeitlich befristeten Vertrages bezeichnet, spekuliert die österreichische Presse über ein Zerwürfnis zwischen den beiden FPÖ-Politikern. Tatsächlich hatte Mölzer in den vergangenen Wochen häufig die Kulturpolitik Haiders kritisiert. Haider verteile Brot und Spiele, sagte Mölzer dem Nachrichtenmagazin Format mit Blick auf den Kärtner Kultursommer und ein Roy-Black-Nostalgiefestival oder die Verleihung der Rose vom Wörthersee - eine Art Kärtner Oscar für Schauspieler wie Mike Krüger oder Thomas Gottschalk. „Wir Freiheitlichen haben ja lange Jahre gegen diese Seitenblicke-Gesellschaft gewettert. Es wird bei diesen Events im Massenverband Hedonismus gepflogen. Die Seitenblicke-Gesellschaft feiert natürlich bei diesen Events ihre Triumphe“, sagte Mölzer dem Format. Er, Mölzer, stehe für eine Kulturpolitik ein, die sich stärker an den Bürgern des Landes und nicht zu sehr an der Kulturschickeria orientiere.

 

Streit um Finanzierung der Museumsinsel

BERLIN. Klaus-Dieter Lehmann, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, hat die Bundesregierung aufgefordert, von 2003 an die komplette Baufinanzierung für die Berliner Museumsinsel zu übernehmen. Mit dem derzeitigen Finanzierungsmodell, bei dem sich der Bund und das Land Berlin die Baukosten teilen, lasse sich das zum Weltkulturerbe der Unesco gehörende Ensemble nicht wie geplant bis zum Jahr 2010 fertig- stellen, sagte Lehmann in einem Interview mit derWelt am Sonntag. Berlin sei mit seinem fünfzigprozentigen Anteil an der über zwei Milliarden Mark teuren Masterplanung der Museumsinsel erkennbar überfordert. Auch die 16 Bundesländer sollten künftig zu einem Viertel für die Betriebskosten der Stiftung aufkommen.

 

Axel Springers Leben auf dem Fernsehschirm

MÜNCHEN. Die ARD hat Axel Springers Leben verfilmt. Unter dem Titel „Der Verleger“ wird am 9. und 10. Oktober ein zweiteiliger Fernsehfilm über Leben und Wirken des 1985 verstorbenen Pressezars mit Heiner Lauterbach in der Hauptrolle zu sehen sein. Regie führte Bernd Böhlich, gedreht wurde an Originalschauplätzen in Israel, Griechenland, Deutschland und der Schweiz. Böhlich ist auch für das Drehbuch verantwortlich, welches er nach einem Szenario von Paul Hengge und der Biographie „Der Fall Axel Springer“ des früheren Stern-Chefredakteurs Michael Jürgs schrieb. Das im Auftrag des NDR und WDR von der Produzentin Regina Ziegler realisierte Projekt bildet den Auftakt der ARD-Reihe „Große Deutsche“.

 

Nibelungen-Museum in Worms eröffnet

WORMS. Am vergangenen Wochenende ist das Nibelungenmuseum in Worms eröffnet worden. Das 8,5 Millionen Mark teure und von Multimedia-Elementen bestimmte Museum bietet auf 750 Quadratmetern einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Nibelungenliedes. Ausstellungsgegenstände gibt es in dem Museum kaum, dafür aber eine sogenannte Schatzkammer, in der per Computeranimation Elemente aus der Sage und der Wormser Stadtgeschichte auf einer kreisrunden Leinwand dargestellt werden. Beim Rundgang durch das Museum bekommt der Besucher über Kopfhörer Erläuterungen von Mario Adorf, der den unbekannten Dichter des Nibelungenliedes darstellt.


 
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