© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/01 24. August 2001

 
Meldungen

Ältere IT-Fachleute werden „weggemobbt“

MÜNCHEN. Eine Befragung von 1.000 deutschen IT-Fachleuten durch den Informationsdienst Silicon.de hat ergeben, daß ältere IT-Kräfte oft diskriminiert oder von den jüngeren aus dem Job „gemobbt“ werden. Über 42 Prozent der Befragten waren älter als 46 Jahre. Spätestens ab 50 werde es laut Silicon.de in der IT-Branche kritisch. Bei den derzeitigen Entlassungswellen seien Ältere besonders gefährdet. Vier von zehn IT-Angestellten über 50 seien schon arbeitslos. Das Risiko der Entlassung steige ab dem 40. Lebensjahr - Ältere sind zu teuer. Auch wenn ältere Mitarbeiter als zuverlässiger, pünktlicher und engagierter gelten und mehr Erfahrung haben, werden ihnen oft Weiterbildungskurse verweigert, oder sie müssen sich mit einfachen Aufgabengebieten begnügen. Besonders hoch sei der Druck, der auf die älteren Arbeitnehmer ausgeübt wird, in Großbetrieben. Sind ältere IT-Fachkräfte erst einmal arbeitslos, dann hätten sie wegen ihres Alters auch kaum noch Chancen bei einer Bewerbung. Allerdings: Je höher der Bildungsgrad der IT-Leute sei, um so weniger müßten sie sich auch im Alter um ihren Arbeitsplatz sorgen.

 

Warnung vor Altreifen als Spielgeräte

BERLIN. Das Umweltbundesamt (UBA) rät davon ab, Autoreifen und Autoschläuche als Spielgeräte für Kinder zu nutzen. Besonders in Innenräumen - auch Turnhallen - sollte man aus Gründen der Gesundheitsvorsorge darauf verzichten. Die zur Gummiherstellung verwendeten Ausgangssubstanzen sind zum Teil potenziell krebserzeugend und können Allergien auslösen. Da mangels Daten bislang unklar ist, ob und wie sich diese Substanzen aus den Reifen lösen, sollten sie vorsorglich nicht als Spielgeräte eingesetzt werden. Auch die Hersteller, die die Zusammensetzung ihrer Produkte kennen, raten von der Verwendung von Autoreifen als Spielgeräte ab. Werden Altreifen in Turnhallen oder anderen Räumen installiert, könnten zusätzliche Belastungen entstehen - etwa durch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder durch flüchtige Verbindungen, die aus dem Gummi ausgasen.

 

Luchs kehrt langsam in unsere Wälder zurück

REGENSBURG. Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat letzte Woche eine Zwischenbilanz über die Entwicklung des Luchs-Vorkommens in Deutschland veröffentlicht. „Pinselohrs Rückkehr geschieht leise und sehr langsam“, erklärte DNR-Präsident Hubert Weinzierl nach einer Informationsfahrt in den Bayerischen Wald. „Nur hier im bayerisch-böhmischen Waldgebiet hat der Luchs schon ein echtes Zuhause gefunden“, zeigte sich Weinzierl zumindest teilweise zufrieden. Laut DNR sind derzeit hier bis hinauf nach Sachsen etwa 30 Luchse beheimatet. Im Rest Deutschlands seien nur zehn Luchse zu finden. Sie verteilen sich auf den Pfälzer Wald, den Schwarzwald, den Harz und den alpinen Raum. Jede Waldkatze beansprucht 150 bis 250 Quadratkilometer große Reviere, daher seien Schutzmaßnahmen nötig, forderte der DNR-Präsident.

 

Zahl der Woche

2,02 Millionen Deutsche waren Ende 1999 pflegebedürftig, 69 Prozent davon waren Frauen. 80 Prozent der Pflegebedürftigen waren älter als 65, 37 Prozent älter als 85 Jahre. Unter den über 89jährigen sind 60 Prozent pflegebedürftig. 72 Prozent werden zu Hause gepflegt. (Quelle: Statistisches Bundesamt)


 
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