© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/01 10. August 2001

 
Meldungen

Fremde Arbeitskräfte für Fußball-EM 2004

LISSABON. Portugal will bis zum Ende des Jahres rund 100.000 illegalen Einwanderern eine befristete Aufenthaltserlaubnis erteilen. Ob diese Regelung verlängert werde, hänge vom Bedarf des Arbeitsmarktes ab, sagte der Leiter der Einwanderungsbehörde, Julio Pereira, letzten Montag der Zeitung Pulico. Die sozialistische Regierung hatte im Januar ein Dekret erlassen, das Illegalen eine Aufenthaltserlaubnis von einem Jahr einräumt. Diese kann fünf Jahre lang verlängert werden. Bisher bekamen 83.000 eine Aufenthaltserlaubnis ausgestellt. Portugal braucht derzeit Arbeitskräfte, um Stadien und Verkehrswege für die Fußball-Europameisterschaft 2004 zu bauen.

 

Giftstoffe entweichen aus Laserdruckern

HAMBURG. Laserdrucker und Kopiergeräte setzen nach einer Untersuchung von Öko-Test Giftstoffe frei. In allen untersuchten Geräten seien Spuren von Styrol und Phenol gefunden worden, die aus den Tonerkassetten stammten, so das Frankfurter Magazin. Ein Toner enthalte sogar krebserregendes Benzol, das zum Teil freigesetzt werde. Der Tonerstaub, der durch Gerätelüftungen oder beim Wechsel der Kartusche in die Luft gelange, schädige vor allem die Atemwege und die Haut, sagte Hans-Joachim Stelting, Sprecher der Interessengemeinschaft für Tonergeschädigte (ITG). Dauerschnupfen, Reizungen der Schleimhäute oder trockener Reizhusten können erste Anzeichen dafür sein, daß der Körper auf die in Tonern enthaltenen Substanzen reagiere. "Dieser Gefahr sind Millionen von Menschen ausgesetzt, denn Laserdrucker werden in Büros und zu Hause immer häufiger genutzt", warnt Öko-Test in seiner August-Ausgabe. Michael Braungart, wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstitutes, erklärte, daß "keine der Tonerkartuschen risikofrei ist, denn die Zusammensetzung der Kartuschen ist immer verschieden, selbst bei ein und demselben Hersteller".

 

Ölsuche von Esso gefährdet Grauwale

WLADIWOSTOK. Zum Schutz der stark gefährdeten Grauwale im Nordwestpazifik hat Greenpeace den Esso-Konzern aufgefordert, auf geplante Unterwassersprengungen zu verzichten. Der Walbestand sei unterernährt und bereits auf etwa 100 Tiere geschrumpft, teilte die Umweltorganisation letzten Sonntag mit. Mit den Sprengungen in der Nähe der russischen Insel Sachalin an der Grenze zu Japan wolle der US-Konzern neue Öl- und Erdgasvorkommen erschließen. Die Internationale Walfangkommission (IWC) habe sich bereits Ende Juli in einer Resolution gegen die Esso-Aktivitäten ausgesprochen. Es sei unverantwortlich, in der Nähe gefährdeter Grauwale zu sprengen, so Thilo Maack, Walexperte bei Greenpeace. Die Tiere würden versuchen, den Sprengungen auszuweichen, was ihre Freßzeit noch weiter verkürze. Die Sprengungen seien zudem nach russischer Gesetzgebung illegal, da es keine Umweltverträglichkeitsprüfung gegeben habe. Außerdem dürften keine Industrie-Aktivitäten in Heimatgebieten von Arten durchgeführt werden, die auf der Roten Liste Rußlands stünden.

 

Zahl der Woche 

Mit 1,23 bzw. 1,21 Mark: den größten Gegenwert bekommen Deutsche für ihre "Urlaubsmark" in der Tschechei und Ungarn. In Slowenien sind es 1,15 Mark, in Portugal 1,07 und in Spanien 1,03 Mark. In Italien ist die Mark 95 Pfennig, in Frankreich 90 Pfennig wert. (Quelle: Bayerische Landesbank)


 
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