© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/01 13. Juli 2001

 
Vom Tanz zum Tonfilm
Archiv der Ufa-Schauspielerin Lilian Harvey kommt nach Berlin
(JF)

Das Familienarchiv des Ufa-Stars Lilian Harvey (1906–1968) kommt nach Berlin. Der Präsident der Akademie der Künste, György Konrad, und der Großneffe Harveys, der Schauspieler Uwe Klöckner-Draga, haben einen Schenkungsvertrag unterzeichnet, wie die Akademie in Berlin mitteilte. Das Archiv des Filmstars soll in einer Ausstellung vom 24. August bis 16. September unter dem Titel "Lilian Harvey – nur ein blonder Traum?" in der Dresdner Bank am Pariser Platz präsentiert werden.

Die ausgebildete Tänzerin Harvey war von 1928 bis 1932 der höchstbezahlte Star der Ufa. Sie schaffte mühelos den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Durch den Film "Liebeswalzer" (1930) wurden ihr Partner Willy Fritsch und sie zum beliebtesten Filmpaar des frühen deutschen Tonfilms. Diese Konstellation setzte sich in "Die Drei von der Tankstelle" (1930), "Der Kongreß tanzt" (1931) und "Ein blonder Traum" (1932) fort. 1932 wurde Harvey nach Hollywood verpflichtet, kehrte aber 1935 mit dem Regisseur Paul Martin nach Europa zurück. Unter seiner Regie spielte sie in mehreren Ufa-Unterhaltungsfilmen. 1939 flüchtete sie nach Frankreich, 1941 in die USA –die Emigration bedeutete das Ende ihrer Filmkarriere. Nach ihrer Rückkehr 1946 nach Europa spielte sie nur noch am Theater.

Das Archiv enthält Unterlagen zu den Stumm- und Tonfilmen Harveys und zu ihrer Theaterarbeit, private Bilder, Film- und Bühnenfotos, Dokumente, Kritiken, Programmhefte.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen