© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
"Unerträgliche Heuchelei"
Lebensschützer drohen CDU/CSU mit einer Anti-Wahlkampagne
(idea)

Deutschlands Lebensrechtsgruppen drohen den Unionsparteien mit einer "Anti-Wahlkampagne". Anlaß ist die Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) und die Forschung an embryonalen Stammzellen, die nach Ansicht der Vorsitzenden des neuen Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Claudia Kaminski, von CDU und CSU mit einer "unerträglichen Heuchelei" geführt wird. Von beiden Parteien dürften die Bürger eine Haltung erwarten, die ihrem christlichen Anspruch gerecht werde, heißt es in einer Pressemitteilung der Ärztin.

Bei der PID werden künstlich erzeugte Embryonen vor dem Einpflanzen in den Mutterleib untersucht und bei der Feststellung von Mißbildungen und unheilbaren Krankheiten vernichtet. Forschungen an embryonalen Stammzellen werden mit der Hoffnung begründet, schwere Krankheiten heilen zu können. Kaminski zufolge müssen beide Vorhaben verboten werden, da hierbei "Menschen im Frühstadium ihrer Entwicklung vernichtet werden". Die Parteien müßten bald zu einer Linie finden, "die alle Techniken klar ablehnt, die dem Embryo ans Leben wollen".

Nach Angaben Kaminskis hat die "Aktion Lebensrecht für Alle" (ALfA), der die Ärztin ebenfalls vorsteht, bereits mit der Vorbereitung einer Kampagne begonnen. Man werde "die Bürger aufrufen, allen Parteien ihre Stimme zu versagen, die sich nicht glasklar gegen jede Form der Embryonenselektion und -verwertung verwahren". Dabei werde man alle rechtsstaatlichen Mittel nutzen. Vorbild seien Lebensrechtsorganisationen in den USA. Zum Bundesverband Lebensrecht gehören außer der ALfA zehn Organisationen, darunter das Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen (TCLG) und die Christdemokraten für das Leben (CDL). 


 
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