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Pressemitteilung: 

Berlin, den 13. Juni 2001 

Der Potsdamer Historiker und Politologe Manfred Görtemaker warnt im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT: “Die SPD verrät ihre Ideale" 

“So etwas wird vom Wähler nicht so schnell verziehen", warnte der Geschichtswissenschaftler und Politologe Manfred Görtemaker in einem Interview mit der am Freitag in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT die SPD. 

Mit Blick auf die mögliche Koalition mit der PDS in Berlin, kritisierte der Potsdamer Professor, die Sozialdemokraten setzten sich “über Grundsätze, die jahrzehntelang für diese Partei gegolten haben hinweg". Um in Berlin an die Regierung zu gelangen, sei die Partei “machtpolitisch bedenkenlos" geworden. “Die SPD", so Görtemaker, “verrät zu einem guten Teil ihre Ideale. Vor ein paar Jahren wäre das noch nicht möglich gewesen." 

Ausdrücklich warnt er vor einem “unreflektierten Bündnis" mit der PDS. Zwar habe sich die SED-Nachfolgeorganisation um die Integration vieler Mitteldeutscher in unsere Demokratie verdient gemacht, doch “die große Mehrheit der Partei ist nach wie vor nicht bereit einen klaren Schlußstrich zu ziehen oder sich überhaupt ernsthaft mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen". 

Gerade vor dem Hintergrund des 17. Juni konstatiert Görtemaker: “Eine solche Distanzierung vermisse ich sehr!" Angesichts des bevorstehenden Jahrestages des 17. Juni 1953 wundert sich der Historiker, daß bisher noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, in Erinnerung an den Volksaufstand ein zentrales Mahnmal in der Mitte Berlins aufzustellen. “Es wäre höchste Zeit, solch ein Denkmal zu errichten", so Görtemaker.

V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin


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