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Pressemitteilung: 

Berlin, den 16. Mai 2001 

Hans Hirzel, Mitglied der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", wehrt sich in der JUNGEN FREIHEIT gegen die "Vorwürfe" des Leiters der Berliner "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" Peter Steinbach: "Steinbach hat den Boden unter den Füßen verloren"

"Ich ging sofort zu den Eltern von Sophie Scholl, um die Geschwister zu warnen", stellt Hans Hirzel die Verdächtigung gegen ihn in einem Interview mit der am Freitag in Berlin erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT richtig. Der Leiter der "Gedenkstätte Deutscher Widerstand" in Berlin, Peter Steinbach, hatte "vermutet", Hirzel, Mitglied der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", habe in einem Gestapo-Verhör die Geschwister Scholl verraten.

Hirzel kontert: "Steinbach hat bei seiner Äßerung wohl, den Boden unter den Füßen verloren".

Die Süddeutsche Zeitung hatte in ihrer Ausgabe vom 30. April gemeldet, Steinbach vermute, Hirzels Verrat könne verantwortlich sein für die "Verzweiflungsaktion" der Geschwister Scholl am 18. Februar 1943 im Lichthof der Universität München. Dabei waren die Geschwister verhaftet und später hingerichtet worden. Hirzel, Mitbegründer der Weißen Rose und persönlicher Freund Hans Scholls, stellt dagegen klar, er habe zwar im Verhör den Namen Sophies genannt, aber durch eine nachweisbare "harmlose, für die Gestapo einleuchtende Darstellung" keinerlei Verdacht auf Sophie Scholl gelenkt.

Gegen den Versuch, politisch mißliebige Teile des deutschen Widerstandes durch einseitige Geschichtsschreibung zu desavouieren, wendet sich in einem weiteren Interview der Historiker, Journalist und Stauffenberg-Biograph Wolfgang Venohr: "Es geht darum die Motivation der Widerstandskämpfer des 20. Julis und der Weißen Rose, die nicht ins politisch korrekte Bild passen, zu diskreditieren."

Auch Ewald von Kleist, Mitverschwörer des 20. Julis, beklagt im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT den von manchen Historikern immer wieder unternommenen Versuch, "die Handelnden des 20. Julis als Opportunisten darzustellen".

V.i.S.d.P.: Thorsten Thaler, Chef vom Dienst, Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin


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