© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/01 13. April 2001

 
Neulich im Internet
Zwanzig Jahre PC
Erol Stern

Der erste PC erblickte schon im April 1977 das Neonlicht der Welt, der Apple II, mit Erweiterungssteckplätzen, Tastatur und Monitor (TV-Gerät). Aber der PC, so wie wir ihn heute auf oder unter dem Schreibtisch stehen haben, wurde im August 1981 bei IBM geboren. Seinerzeit ging es darum, ein "intelligentes" Terminal (Personal Computer, persönlicher Computer) zu bauen, das die vorwiegend von IBM stammenden Großrechner entlasten und selbständig kleine Programme ausführen sollte. Seinerzeit begrüßte Apple noch IBM per Inserat in diesem Marktsegment. 1981 wurden auch die ersten brauchbaren Heimcomputer, der erste batteriebetriebene Mobilcomputer sowie der Xerox Star (erster kommerzieller Rechner mit grafischer Mausbedienung) vorgestellt. Weil aber IBM seinen Mitbewerbern gestattete, den PC nachzubauen, wurde dieser bald zum Industriestandard, zumal man ihn durch die Erweiterungskarten anpassen und Daten und Programme einheitlich austauschen konnte. Später folgten 80286, 80386, 80486 und schließlich die heutigen Pentiums (80586), die allesamt die Struktur eines 1981er PCs herumschleppen, so daß dessen Programme noch nutzbar wären. Erst Windows 2000 hat sich davon gelöst, der PC ist kein Teenager mehr. Durch die Verbreitung bis in unsere Wohnstuben hinein und einheitliche Bedienbarkeit ist auch dem Internet der Weg geebnet worden, und so schließt sich der Kreis wieder: Der PC wird, wenn es nach Bill Gates geht, zunehmend zum intelligenten Terminal. Der will uns wohl "verappleln", sinniert Euer EROL STERN


 
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