© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/01 30. März 2001

 
Die Hennenhaltung verbessern
Agrarpolitik: Bundesregierung legt Tierschutzbericht vor
Rolf Helfert

Bundesverbraucherministerin Renate Künast erläuterte vorige Woche in Berlin den Tierschutzbericht 2001. Während der letzten zwei Jahre habe die Bundesregierung wichtige Gesetze hinsichtlich von Tierversuchen, Tiertransporten und der Haltung von Legehennen eingeführt. Notwendig bleibe es weiterhin, den Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern.

Zwar sank von 1991 bis 1997 in Deutschland die Zahl der Tierversuche von 2,4 Millionen auf 1,49 Millionen, doch stieg sie bis 1999 wiederum auf 1,59 Millionen, erreichte mithin eine Zunahme von 3,8 Prozent. Das Bundesforschungsministerium bemühe sich verstärkt darum, Ersatzmethoden zu entwickeln, die Tierversuche überflüssig machen.

Tiertransporte, sagte die Grünen-Politikerin, bergen die Gefahr, daß Seuchen verbreitet werden. Die EU solle die Dauer künftiger Tiertransporte auf maximal acht Stunden begrenzen. Ihr tierschutzpolitisches Hauptziel sieht die Ministerin darin, eine artgerechte Hennenhaltung zu organisieren. Sie will noch vor Ostern einen Gesetzentwurf unterbreiten, der dieses Anliegen betrifft. Neue Käfigbatterien für Legehennen werde es in Deutschland bald nicht mehr geben. Gleichzeitig sei der Bewegungsraum jeder einzelnen Henne zu vergrößern. Alternative Hühnerhaltungsverfahren will die Grünen-Politikerin durch intensive wissenschaftliche Forschungsarbeit entwickeln lassen. Auch die Bodengestaltung in Schweineställen sei zu verbessern. Künast möchte das "allgemeine Bewußtsein für den Tierschutz" fördern.


 
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