Die Akademie der Künste in Berlin erhält den Kopf einer Marmorskulptur ihres Gründers, König Friedrich I. von Preußen, zurück. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die den Marmorkopf in ihrer Skulpturensammlung aufbewahrte, wolle das Fragment an den rechtmäßigen Eigentümer übergeben, erklärte Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann vergangenen Freitag. Bei dem Porträtkopf handelt es sich um ein Fragment eines barocken Standbilds aus dem Besitz der Akademie.

Erst im Zuge der Vorbereitungen für die Ausstellungen zum Preußenjahr 2001, die an die Königskrönung Friedrichs I. vor 300 Jahren erinnern, sei man auf den von der Skulpturensammlung als Fremdbesitz geführten Kopf aufmerksam geworden, teilte die Stiftung mit. Bis 1937 stand die Statue im Festsaal der Akademie der Künste am Pariser Platz. Man sei davon ausgegangen, daß die Skulptur bei den Bombardierungen am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde, hieß es.

In den fünfziger Jahren gab die Denkmalpflege den Marmorkopf der Skulpturensammlung auf der Museumsinsel. Anhand von Fotos des Sitzungssaals der Akademie aus dem Jahre 1935 konnte ermittelt werden, daß es sich um das Fragment der Statue König Friedrichs I. handelt, der noch als Kurfürst Friedrich III. im Jahre 1696 die Akademie gegründet hatte. Weitere Recherchen wurden jedoch durch die Teilung Berlins und damit auch der Akademie der Künste und der Staatlichen Museen verhindert.

Die Akademie will den Porträtkopf künftig an prominenter Stelle präsentieren, erklärte ihr Präsidialsekretär, Hans Hannesen. Zuvor soll er jedoch bei der Ausstellung "Preußen 1701 – Eine europäische Geschichte" im Schloß Charlottenburg ab dem 6. Mai zu sehen sein.