© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/01 23. März 2001

 
Meldungen

EU-Skepsis in Polen drastisch angestiegen

WARSCHAU. Die Zahl der EUGegner beim größten Beitrittskandidaten Polen wächst. Das geht aus einer letzten Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CBOS hervor. Mehr als die Hälfte der mehr als 1.000 Befragten, rund 55 Prozent, befürwortete den EU-Beitritt Polens. Dagegen lehnten 30 Prozent die EU-Integration ab. Im Vorjahr hatten sich 26 Prozent der Befragten gegen den EU-Beitritt ausgesprochen, 1994 wurde der Beitritt nur von sechs Prozent der Polen abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt waren 77 Prozent der Polen für die EU-Mitgliedschaft. Anhänger der liberalen Parteien sind die größten Befürworter des EU-Beitritts und sprechen sich fast geschlossen dafür aus. Immerhin 70 Prozent der Konservativen und 54 Prozent der Sozialdemokraten teilen den EU-Kurs, aber nur 28 Prozent der Wähler der Bauernpartei. Die Zahl der EU-Skeptiker ist mit 55 Prozent in der Bauernpartei am größten, 35 Prozent der Sozialdemokraten und 23 Prozent der Konservativen sind der Umfrage zufolge auch gegen den EU-Beitritt.

 

Siemens sucht weitere Computer-Experten

FRANKFURT. Im Rhein-Main-Gebiet herrscht ein übergroßer Mangel an Fachleuten für Informationstechnologie (IT). Bestimmte IT-Spezialisten können in dieser Region selbst ohne eine Hochschulausbildung ein Einkommen von bis zu 150.000 Mark im Jahr erzielen. Das erklärte der Sprecher der Siemens Vertriebsregion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland), Hans Walter Jacobi, auf einer Pressekonferenz in Frankfurt. Die "Green Card", so Jacobi, könne das Problem nicht lösen, sondern nur kurz- bis mittelfristig Engpässe mildern. In Deutschland, wo rund 180.000 Mitarbeiter tätig sind, rechne Siemens in den nächsten beiden Jahren allenfalls mit der Einstellung von 300 "Green Card"-Ausländern. Häufig seien Bewerber nicht einmal der englischen Sprache mächtig oder erfüllten andere Kriterien nicht.

 

Massentierhaltung auf dem Vormarsch

SCHWERIN. Mitten in der BSE-Krise soll die Massentierhaltung weiter auf dem Vormarsch sein, was allen aktuellen Besserungsgelöbnissen der Agrarlobby zum Thema Verbrauchersicherheit Hohn sprechen würde. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schockiert seine Mitglieder gerade mit einem Rundschreiben, demzufolge im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zwei Schweinegroßmastanlagen entstehen sollen. Genehmigungen für diese Betriebe sollen in diesen Wochen bei den zuständigen Behörden beantragt worden sein. 10.000 Schweine würden dann auf kaum mehr als einem halben Quadratmeter Spaltenboden pro Tier zusammengepfercht und mit Antibiotika im Futter gemästet. Zudem ist geplant, daß eine der beiden Anlagen am Rande eines Naturschutzgebietes an der Peene entstehen soll, wo der dort beheimatete, in Deutschland ohnehin schon an den Rand der Ausrottung gebrachte Fischotter (lutra lutra) akut bedroht wäre.

 

Zahl der Woche: Etwa 100.000 illegale Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung leben derzeit in der 3,8 Millionen-Metropole Berlin. Das erklärte vergangene Woche der Innensenator Ekkehard Werthebach (CDU) in der TV-Berlin-Fernsehsendung "Live vom Alex". (Quelle: Fernsehsender TV-Berlin)


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen