© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    09/01 23. Februar 2001

 
Meldungen

Jüdisches Museum zeigte NS-Film "Jud Süß"

FÜRTH.Trotz scharfer Kritik im Vorfeld sind am Sonntag in Fürth die erwarteten Proteste gegen die Vorführung des Nazi-Films "Jud Süß" ausgeblieben. Das jüdische Museum Fürth war deswegen vorab in die Kritik geraten. Der Film war Teil des Begleitprogramms einer Ausstellung über den früheren württembergischen Geheimrat, den Juden Joseph Süß. Der Leiter des Museums, Purin, berichtete, daß die Veranstaltung ohne jede Störung verlaufen sei. Allerdings habe es in dem von vornherein auf 40 Zuschauer begrenzten Publikum durchaus kontroverse Auffassungen über die Gefährlichkeit des Films gegeben. Er verteidigte am Sonntag erneut die Vorführung, die von dem Erlanger Filmwissenschaftler Heinzelmann merhmals unterbrochen und kommentiert wurde.

 

Caspar David Friedrich wieder in Dresden

DRESDEN. Nach mehr als 50 Jahren sind drei Gemälde von Caspar David Friedrich seit Montag wieder in Dresden zu sehen. Sie gehörten seit 1916 zur Sammlung des Stadtmuseums und waren in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verlorengegangen. In den fünfziger Jahren kaufte der fränkische Kunstsammler Georg Schäfer die Werke aus dem Zyklus "Aus dem Plauenschen Grund", ohne deren Herkunft zu kennen. Die in Schweinfurt ansässige Dr.-Georg-Schäfer-Stiftung schenkte vor einiger Zeit der Stadt die Gemälde.

 

Neuverfilmungen von Heinrich Mann geplant

BERLIN. Die Berliner Ziegler Film plant mehrere Verfilmungen von Romanen Heinrich Manns. So soll "Der Untertan" als internationale Kinoproduk-tion realisiert werden. Der Roman war bereits 1951 von Wolfgang Staudte bei der DDR-Filmgesellschaft DEFA verfilmt worden. Nach Angaben der Ziegler Filmproduktion sollen weitere Stoffe wie "Die Jugend des Königs Henri Quatre" und "Die Vollendung des Königs Henri Quatre" sowie "Ein ernstes Leben" für das Fernsehen verfilmt werden.

 

Filmkunstkinos erhalten 2,3 Millionen Mark

BERLIN. Kulturstaatsminister Nida-Rümelin (SPD) hat die Gelder für die Kinoprogammpreise in diesem Jahr um 300.000 Mark erhöht. Damit vergibt er insgesamt 2,3 Millionen Mark an Filmkunsttheater für deren "anspruchsvolles Jahresfilmprogramm 2000". Die Auszeichnungen sind jeweils mit einer Prämie von 40.000 Mark dotiert. Sie dienen dem "Erhalt der Kinolandschaft und damit eines breiten, kulturell wertvollen Filmangebotes in Deutschland", so Nida-Rümelin. Die Unterstützung der Filmkunst- und Programmkinos sei zudem wegen der verschärften Konkurrenzsituation durch Multiplexe wichtiger als je zuvor. Bewerbungen sind bis 31. März beim Bundesarchiv, Potsdamer Straße 1, 56075 Koblenz einzureichen.


 
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