© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/01 02. Februar 2001

 
Meldungen

Caritas gegen "Outsourcing"-Ideen

FREIBURG. Vor dem Ausgliedern von Unternehmensbereichen in sozial tätigen Firmen hat Niko Roth in der Zeitschrift Neue Caritas gewarnt. Langfristig könnte ein solches "Outsourcing" die Caritas als kirchlichen Wohlfahrtsverband schwächen und Auswirkungen auf alle kirchlich-karitativen Firmen haben. "Outsourcing" sei grundsätzlich mit Skepsis zu betrachten. Anlaß zum Ausgliedern seien die zu hohen Personalkosten im Verhältnis zur freien Wirtschaft. Der Referent der Freiburger Caritas-Zentrale bezweifelte, ob "outgesourcte" Mitarbeiter noch "Mitarbeiter im kirchlichen Dienst" seien. Er fragte, ob es richtig sei, auf Kosten von "schwächeren Mitarbeitern Finanzierungsprobleme" lösen zu wollen.

 

Rumänischer Präsident kritisiert Weltbank

BUKAREST. Der rumänische Präsident Ion Iliescu hat Weltbank und Internationalen Währungsfonds scharf kritisiert. Diese würden dem Land nachteilige Bedingungen aufzwingen und "die Rumänen dazu bringen, zu betteln", sagte der Ex-Kommunist im ostrumänischen Focsani vor Unternehmern. "Iliescus Schminke ist abgefallen", urteilte die liberale Zeitung Evenimentul Zilei. Iliescu sagte, daß die Weltbank Rumänien zwinge, die Banken zu privatisieren, damit nachher ausländische Banken von der Arbeit der Rumänen profitieren. Vor 30 Jahren habe die Weltbank Rumänien ermutigt, große Tierfarmen zu bauen, und verlange nun deren Zerstörung. Iliescu sagte weiter, daß "der heilige Privatbesitz" in der Landwirtschaft ein "Humbug" sei. Es habe sich erwiesen, daß sich Landwirtschaft nur auf großen Flächen lohne. "Wir aber haben jetzt sechs Millionen Landbesitzer von neun Millionen Hektar Ackerland."

 

Privater Landbesitz wieder legalisiert

MOSKAU. Rußland hat vergangenen Donnerstag den ersten Schritt zur vollständigen Legalisierung von privatem Landbesitz gemacht. Zunächst sollen Privatgrundstücke legalisiert werden, während Agrarflächen von dem Gesetz ausgenommen sind. Mit 229 Stimmen von 450 Abgeordneten votierte die Staatsduma in Moskau in erster Lesung dafür, alle Rechtsgeschäfte wie den Kauf und Verkauf von Land, Vererbung oder Verpfändung zuzulassen. 168 Abgeordnete stimmten dagegen, vier enthielten sich. Die linksgerichtete Agrarpartei boykottierte die Abstimmung. Im Jahr 2000 sind in Rußland etwa eine Million Grundstückskäufe registriert worden, deren Rechtsgültigkeit fraglich sei.


 
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