© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    05/01 26. Januar 2001

 
Meldungen

Schweizer Initiative gegen EU-Beitritt

WINTERTHUR. Konservative Jungpolitiker aus der Schweiz haben vergangenen Samstag den Anti-EU-Verein "Young4FUN.ch" gegründet. Ziel der Vereinigung ist es, einen möglichen Beitritt der Schweiz zur EU und zur Uno zu verhindern. Die Mitglieder wollen sich auch gegen bewaffnete Auslandseinsätze der Schweizer Armee einsetzen. Ihr Ziel sei die "Verteidigung der Freiheit, Unabhängigkeit und Neutralität", erklärten sie – daher die Abkürzung FUN. Der Verein hat derzeit rund 400 Mitglieder zwischen 20 und 33 Jahren sowie 100 Unterstützer. Bei der Gründungsversammlung in Winterthur trat auch Hans Fehr, Abgeordneter der konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP), auf.

 

Privatisierung der Bahn war eine "Katastrophe"

LONDON. Der britische Premier Tony Blair hat die Privatisierung der Eisenbahn unter seinem Vorgänger John Major als "Katastrophe" bezeichnet. Der Verkauf der Staatsbahn in den neunziger Jahren sowie zu geringe Investitionen in den folgenden Jahren hätten wesentlich zum gegenwärtigen Chaos beigetragen, sagte Blair der BBC. Er kündigte eine Ausweitung der staatlichen Investitionen in die Bahn an. Das Zugunglück mit vier Toten vergangenen Oktober in Hatfield habe gezeigt, daß es keine ausreichende Koordination zwischen den verschiedenen Betriebsbereichen der Bahn gebe. Dies sei die Folge der Aufteilung und Privatisierung der Bahn, so Blair.

 

BSE-Krise "hilft" Thüringer Ökobauern

ERFURT. Die Thüringer Bauern können die momentane Nachfrage nach ökologisch erzeugten Produkten nicht aus eigener Scholle bewältigen. Das erklärte der Geschäftsführer des Vereins Thüringer Ökoherz, Augsten. Wegen der BSE-Krise kauften schon sechs Prozent der Thüringer Ökoprodukte. "Schon bei der jetzigen Nachfrage könnten doppelt so viele Bauern verdienen. Bisher haben die Idealisten ökologischen Landbau betrieben, jetzt kommen auch die knallharten Rechner", so Augsten. Ökoherz könne nicht allen Interessenten schnell mit einem Unternehmenskonzept für Öko-Landwirtschaft helfen. Doch gerade die Geschwindigkeit sei wichtig, um nicht ausländischen Erzeugern das Geschäft zu überlassen: "Die großen Handelsketten machen schon heute gute Umsätze mit den Ökoprodukten, die sie europaweit einkaufen und vertreiben." Es sei kein Problem, diese Produkte ausreichend im Freistaat anzubauen.

 

Kein ungarischer Acker für Ausländer

BUDAPEST. Ungarn will seine landwirtschaftlichen Flächen nach dem EU-Beitritt vor dem Verkauf an Ausländer schützen. Im Gespräch ist eine zehnjährige Übergangsfrist, in der die derzeitige Rechtslage, nach der nicht-ungarische Staatsbürger kein Ackerland erwerben dürfen, beibehalten werden soll. Der Preis für Agrarflächen liegt in Ungarn weit unter dem in Westeuropa. Befürchtet wird, daß fruchtbares Ackerland von Ausländern aufgekauft und ungarische Bauern "enteignet" werden. Nach einem Bericht der Wiener Zeitung sollen in der Region Raab-Ödenburg (Györ-Sopron) bereits 40.000 Hektar über einen ungarischen "Strohmann" in österreichischem Besitz stehen.

 

Zahl der Woche:

200.000 Einwanderer will Berlins Senator Peter Strieder (SPD) noch nach Berlin holen. Nur so könne die Hauptstadt ihre Einwohnerzahl von 3,35 Millionen halten. Das wäre ein Ausländeranteil von 18,8 Prozent, Frankfurt hat bislang 25 Prozent, München 23 Prozent. (Quelle: "Süddeutsche Zeitung" vom 22.01.)


 
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