© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/01 12. Januar 2001

 
Meldungen

Thüringer lernen mit acht Jahren Fremdsprachen

ERFURT. Ab kommendem Schuljahr sollen Kinder schon in der Grundschule Fremdsprachen lernen. Losgehen soll es in der dritten Klasse. Kultusminister Michael Krapp (CDU) sagte im MDR, je früher Schüler mit Fremdsprachen anfingen, desto besser könnten sie ihre Kenntnisse im normalen Unterricht vertiefen. Ein Pilotprojekt sei erfolgreich verlaufen. Geplant ist, daß die Schüler wöchentlich zwei Stunden eine Fremdsprache lernen. Damit auch alle Schulen in der Lage sind, ab Herbst mitzuziehen, müssen genügend Lehrer ausgebildet werden. Rund 500 werden derzeit qualifiziert. Ob Englisch, Französisch, Russisch oder Italienisch gewählt werden kann, hängt von den Möglichkeiten der jeweiligen Schule ab. In fünf Bundesländern, darunter Sachsen, steht Fremdsprachenunterricht bereits auf dem Stundenplan der Grundschulen.

 

Pommern-Zentrum: Albrechts Abschied

TRAVEMÜNDE. 1991berief die Pommersche Landsmannschaft Dietmar Albrecht, den FDP-nahen Leiter der Akademie Sankelmark (Angeln), auf den Chefsessel der Ostsee-Akademie im Travemünder Pommern-Zentrum. Das von Albrecht gestaltete Programm war schon Mitte der neunziger Jahre Zielscheibe damals noch interner Kritik. Zu sehr schien der vom Geist der sozialliberalen Ostpolitik geprägte Albrecht auf "Aussöhnung" mit Polen um den Preis der historischen Wahrheit bemüht. Der jetzt eskalierte Konflikt wird jedoch nicht offen ausgetragen, da die Landsmannschaft die Kündigung des Politologen mit "verwaltungstechnisch-organisatorischen Differenzen" begründet. Albrecht kontert mit dem Vorwurf, die Akademie solle fortan "pommersch durchwirkt" zur "Speerspitze der Vertriebenenarbeit" werden. Für Albrecht intervenierten inzwischen die Geldgeber: das Bundesinnenministerium und die Kieler Landesregierung, die eine fristgerechte anstelle einer fristlosen Kündigung erzwangen. Kiels Kultusstaatssekretär ließ zudem verlauten, daß der Vorstand der Landsmannschaft mit dieser Kündigung die Existenz der Einrichtung gefährde.

 

Journalistik-Studium: Nachwuchs en gros

HAMBURG. Die Pressevielfalt entpuppt sich in der BRD immer mehr als bloße Namensvielfalt, existieren die meisten Regionalzeitungen doch nur noch personalsparend als "Kopfblätter". Obwohl dieser Konzentrationsprozeß im Gleichklang mit technisch bedingten Rationalisierungen arbeitsplatzvernichtend fortschreitet, können sich die kommunikationswissenschaftlichen und journalistischen Studiengänge des Zulaufs kaum erwehren. In Hamburg und Leipzig, wo Journalistik ohnehin nur in Kombination mit einem weiteren Hauptfach studiert werden kann, kommen auf einen Studienplatz derzeit fünf Bewerber. Ähnlicher Andrang herrscht bei privaten Nachwuchsschmieden wie der A.-Springer- und der RTL-Journalistenschule, die im Januar öffnet. Für 30 Plätze gingen beim Kölner Sender 2.700 Bewerbungen ein.


 
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