© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/01 05. Januar 2001

 
Zitate

"Auf der Kunstszene ist schon vor Zeiten einmal das Prinzip ’L’art pour l`art‘ geprägt worden; der Grundsatz also, daß die Kunst um ihrer selbst willen dazusein und niemandem zu dienen habe. Auch auf so mancher Demo geht es wohl weit weniger um irgendwelche hehren Ziele, sondern vor allem uns Demonstrieren an sich ... Wenn in Mariahilf gegen die Zustände in den türkischen Gefängnissen aufmarschiert wird – könnte dann nicht nächstens in Vöcklabruck gegen die Ausbeutermethoden in den chilenischen Kupferbergwerken demonstriert werden? In Bludenz für die Müllmenschen von Kairo? In Wulkaprodersdorf gegen den Hunger in den Slums von Kalkutta? In Untersiebenbrunn gegen die Terroristen von der baskischen ETA?"

Richard Nimmerrichter, Kolumnist , in der "Krone" vom 17. Dezember

 

 

"Ich bin ein bißchen befremdet, weil uns nach der Wende klargemacht worden ist, jetzt kommen wir aus einem Unrechtsstaat in einen Rechtsstaat. Dieses Rechtsstaatsbewußtsein hat sich bei mir noch nicht festigen können und hat sich durch solche Geschichten nicht konstruktiv entwickelt. Ich fühle mich behandelt wie ein kleiner Junge."

Willi Sitte, Maler mit "DDR-Vergangenheit", zur Verschiebung einer geplanten Ausstellung mit seinen Werken im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg

 

 

"Wenn ein Individuum seine politischen Meinungen, die auf dem Konzept des Ausschlusses begründet sind, offen kundtut, dann hat er keinen Platz an der Spitze eines Staates ... Haider ist schlau, sogar brillant. Das Problem ist, daß die brillanten Menschen ihre Intelligenz manchmal für einen schlechten Zweck verwenden."

Arnold Schwarzenegger, amerikanischer Filmstar mit österreichischer Herkunft, in der französischen Tageszeitung "Liberation" vom 19. November

 

 

"Mit jedem weiteren neu entdeckten BSE-Rind wird die Uhr des Vergessens wieder erbarmungslos zurück auf ’Los‘ gestellt. Es sind Hammerschläge im wohldosierten Rhythmus, die uns wach und alarmiert halten: und die uns alle Chancen geben, endlich die politischen Konsequenzen aus einem Seuchenzug zu ziehen, den allein der Mensch mit dem Kannibalismus unter Rindern verursacht hat."

Manfred Kriener in der "taz" vom 20. Dezember

 

 

"Schröder, Stoiber und die Wirtschaftssprecher fordern gleichzeitig lange Übergangsfristen aus den künftig neuen Mitgliedsländern der EU. Sieben Jahre nach dem EU-Beitritt sollen sie auf die Freizügigkeit warten ... Bis dahin bräuchten wir aber nach den Angaben der Wirtschaft fünf bis sechs Millionen neu zugewanderte Arbeitskräfte. Wer soll diesen Widerspruch außerhalb Deutschlands verstehen? Wer keine Arbeitskräfte aus EU-Ländern braucht, braucht in Wahrheit keine Zuwanderung."

Dr. Georg Paul Hefty in der "FAZ" vom 20. Dezember


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen