© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/01 05. Januar 2001

 
Meldungen

"Homo-Ehe" verstößt gegen Sittengeschichte

MÜNCHEN. Kardinal Friedrich Wetter hat Ende Dezember in einer Pressekonferenz erklärt, mit der von der Bundesregierung eingeführten "Homo-Ehe" würde sich Deutschland aus der Kultur- und Sittengeschichte der Menschheit verabschieden. "Homosexuelle Partnerschaften sind ihrem Wesen nach weder eine Ehe, noch sind sie eheähnlich, noch sind sie eine Familie", sagte der 72jährige höchste katholische Würdenträger in Bayern. Er begründete diese Aussage auch mit dem Blick in andere Kulturen. Ehe in ihren vielfältigen Formen würde überall als stabile Gemeinschaft zwischen Mann und Frau verstanden. Als "absolut sittenwidrig" bezeichnete der Erzbischof von München und Freising auch die britische Entscheidung, das Klonen von Embryos zu therapeutischen Zwecken zu genehmigen. Das erlaube der Forschung das Töten von menschlichem Leben, sagte er. Der Zweck, ernsthaft kranke Menschen damit zu heilen, heilige nicht das Mittel. Nach Aussagen seriöser Wissenschaftler gebe es andere Wege, Mittel gegen unheilbare Krankheiten zu finden.

 

Hannah-Arendt-Institut erhielt neuen Beirat

DRESDEN. Das Kuratorium des Hannah-Arendt-Institutes für Totalitarismusforschung in Dresden hat drei neue Mitglieder für den Wissenschaftlichen Beirat berufen. Die Professoren Angelo Bolaffi (Rom), Kurt Nowak (Leipzig) und Miklós Tomka (Budapest) gehören seit dem 21. Dezember dem Gremium an. Die Berufung war nötig geworden, nachdem Anfang Oktober Hans-Günter Hockerts, Ulrich von Hehl und Christoph Kehler den Beirat verlassen hatten. Sie hatten dem Kuratorium vorgeworfen, weniger an einer wissenschaftlich unabhängigen Erforschung des Totalitarismus als an der Zulieferung von Ergebnissen interessiert zu sein, die für "die Zwecke landespolitischer Aufgabenstellungen leichter verwertbar" seien. Um das Dresdner Institut schwelt seit November 1999 ein Konflikt. Auslöser war ein Frankfurter Rundschau-Beitrag des Institutsmitarbeiters Lothar Fritze über den Hitler-Attentäter Georg Elser. Darin sprach Fritze dem 1945 hingerichteten Elser die moralische Berechtigung für seinen Anschlag ab. Instituts-Direktor Klaus-Dietmar Henke war gegen die Veröffentlichung, sein Stellvertreter Uwe Backes dafür. Einige Monate später beschloß das Kuratorium, den Vertrag von Henke nicht über 2001 hinaus zu verlängern.

 

Alexander der Große soll ins Kino kommen

LOS ANGELES.  Alexander der Große (356–323 v. Chr.) soll wieder das Kinopublikum beeindrucken. Wie die Zeitschrift Daily Variety berichtet, plant der Regisseur Christopher McQuarrie ein ehrgeiziges Filmprojekt über den makedonischen Feldherrn, für das ein Budget von 85 Millionen Dollar zur Verfügung steht. McQuarrie sei fasziniert von der Figur Alexanders des Großen, berichtet das Blatt. Er sei beeindruckt, daß dieser Mann bis zu seinem 25. Geburtstag mit Hilfe seines Kindheitsfreundes neun Zehntel der bekannten Welt erobert habe, so der Regisseur. Der Filmemacher erhielt 1996 für sein Drehbuch zu "Die üblichen Verdächtigen" einen Oscar. "Alexander the Great" ist sein zweiter Versuch als Regisseur. Sein Debüt "The Way of the Gun" enttäuschte im vorigen Herbst die Zuschauer. "Alexander the Great" wird zum Teil von dem deutschen Unternehmen "Senator Entertainment" mitfinanziert.

 

Bernsteinzimmer

Das Dortmunder Museum Kunst- und Kulturgeschichte präsentiert ab Februar den Mythos des legendären Bernsteinzimmers. Bis zum 13. Mai werden insgesamt gut 240 Exponate gezeigt, darunter auch einzigartige Prunkstücke aus dem russischen Museum Zarskoje Selo. Unter anderem werden die Kommode und das Florentiner Mosaik mit der Allegorie des Tast- und Geruchssinns zu sehen sein. Weitere Informationen gibt das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, Tel.: 02 31 50 / 2 55 22


 
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