© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/00-01/01 22. Dezember / 29. Dezember 2000

 
Meldungen

Holland: Internetzugang behördlich überwachen

DEN HAAG. Nach Angaben des Verbandes der niederländischen Internet-Provider (NLIP) werden die Gebühren für Internet-Anschlüsse in Holland in nächster Zeit um bis zu 25 Prozent steigen. Hintergrund ist eine gesetzliche Regelung, wonach "Provider auf eigene Kosten Ausrüstung zur Überwachung der Internet-Kommunikation" installieren müssen. Die Kosten hierfür belaufen sich laut NLIP schon bei einem mittleren Anbieter auf umgerechnet 1,3 Millionen Mark. Größere Firmen müßten deutlich mehr Geld aufwenden, um sich dem Telekommunikationsgesetz von 1998 entsprechend auszurüsten. Bis April müssen sämtliche Provider in den Niederlanden die technischen Voraussetzungen für eine mögliche Überwachung ihres Angebotes durch die Behörden installiert haben. Ein Entwurf des Europäischen Rates für eine EU-weite Regelung im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Internet-Kriminalität sieht Ähnliches vor. Sollte die Vorlage umgesetzt werden, drohen auch den deutschen Provider Millionenkosten.

 

Österreich profitiert von EU-Osterweiterung

WIEN. Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Helmut Kramer, hat sich eindeutig für die EU-Osterweiterung ausgesprochen: "Österreich ist jenes EU-Mitglied, das am meisten Nutzen aus der Erweiterung ziehen kann." Er forderte jedoch ein, daß "es im Personen- und Dienstleistungsverkehr zu Übergangsregelungen kommen muß". Die Wirtschaftskammer (WKÖ) forderte, daß nur Arbeitnehmer von ausländischen Töchtern österreichischer Firmen als Vertragsarbeiter zugelassen werden. "Die Zahl der Pendler aus den Nachbarstaaten in die ostösterreichischen Ballungszentren dürfte rund 20.000 bis 30.000 in den ersten Jahren erreichen und könnte in den Folgejahren auf etwa 100.000 ansteigen", so Kramer bei bei einem Vortrag in der WKÖ.

 

Dänen wollen "idealen Christbaum" klonen

KOPENHAGEN. Dänische Wissenschaftler wollen den "idealen Christbaum" klonen. Der Baum soll symmetrisch gewachsen sein und dichte, weiche und dunkelgrüne Nadeln haben. Außerdem soll er besonders nadelfest sein, damit sich das Geäst nicht schon vor den Feiertagen lichtet. Das Projekt wird von Biologen am "Weihnachtsbaum-Forschungsinstitut" in Horsholm sowie der Universität Kopenhagen betrieben. Die Massenproduktion der optimierten Bäume erwarten die dänischen Forscher in fünf bis zehn Jahren.

 

Funke will gegen Tierquälerei vorgehen

BERLIN. Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke hat ein hartes Vorgehen gegen Tierquälerei bei Massentransporten gefordert. Die himmelschreienden Mißstände, die allen gesetzlichen Regelungen zum Trotz immer noch vorkämen, müßten ein Ende haben, betonte der SPD-Politiker vergangene Woche in Berlin. Sie seien ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, die sich als zivilisiert und christlich geprägt bezeichne. Zuvor hatte der Deutsche Tierschutzbund schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn erhoben. Bei Recherchen in Emden und im kroatischen Hafen Rasa seien die Tierschützer auf unzumutbare Umstände bei Verladung und Transport von Schlachtvieh gestoßen, teilte der Verband mit.


 
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