© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/00 17. November 2000

 
Zitate

"Es sind die Moslems, es sind die Türken, es sind die Araber, es sind die Leute, die im Grunde keine westliche demokratische Kultur kennen. Das ist es, worum es hier eigentlich geht, und da bin ich allerdings der Meinung, jemand, der in diesen Gegenden der Welt leben möchte, der soll nicht das Recht haben, seine Frauen zu mißhandeln, zu beschneiden, der soll sich an die demokratischen Spielregeln halten, an die demokratischen Regeln. Wenn er dagegen verstößt, dann soll er wissen, daß er hier nichts zu suchen hat. Dann soll er in diese alte Barbarei, der wir zum Glück entronnen sind, zurückgehen."

Wolf Biermann, Liedermacher, zum Thema Einwanderung in einem "Deutschlandfunk"-Interview vom 1. November

 

 

"Die breite Mobilisierung gegen eine übertrieben dargestellte rechtsradikale Gefahr trägt alle Züge einer Ersatzhandlung. Sie verschafft ein vorgesellschaftliches Gemeinschaftsgefühl und trägt zur Klärung nichts bei. Wie eine Sternschnuppe wird sie verglühen."

Thomas Schmid, Leitartikel in der "FAZ" vom 10. November 2000 zur staatsoffiziellen Demonstration am 9. November

 

 

"Die Union hingegen, bei den Initiativen gegen rassistische Gewalt ins Hintertreffen geraten, spreizt wieder ihren rechten Flügel, besänftigt die Deutschnationalen und sammelt rechtsaußen ein. Selten hat eine politische Kampagne das Klima so rasant verändert und zuunterst zuobers gekehrt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die ‘Leitkultur’ erstmals rechtfertigend in einem Neonazi-Prozeß auftaucht."

Hans-Ulrich Jörges im Leitartikel der "Woche" vom 10. November

 

 

"Ich bin Anhänger der Einwanderung, aber es gibt Grenzen der gesellschaftlichen Aufnahmekapazitäten. Deutschland muß bei der Einwanderung darauf achten, daß nicht zu viele nach Deutschland kommen, die hier dann von der Sozialhilfe leben müssen. Das schadet der Integration insgesamt und stärkt Fremdenfeindlichkeit."

Bassam Tibi, Professor für internationale Beziehungen in Göttingen, im Gespräch in der "Woche" vom 10. November

 

 

"Bild liegt im Anspruch zwar weit hinter der Krone, aber weder verteidigt es die ’Kriegsgeneration‘ , noch schürt es die Angst vor ’Ausländern‘."

Peter Michael Lingens in der österreichischen Illustrierten "profil" vom 6. November

 

 

"Wenn sich Humanismus und Aufklärung in Deutschland historisch hätten durchsetzen können, wieviel Leid wäre der Welt erspart gebleiben. Statt dessen kam Luther, der Gehorsam als erste Bürgerpflicht predigte ... Mit Luther kam die deutsche Innerlichkeit, Kachelofen, Kerzenschein und ewige Dämmerstunde statt des hellen Lichts der Aufklärung."

Ute Scheub in der "taz" vom 8. November


 
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