In der JF 18/00 machte der Osnabrücker Uni-Professor Manfred Spieker vom Institut für katholische Theologie in einem Forum-Aufsatz auf den mangelnden Schutz ungeborenen Lebens in Deutschland aufmerksam.

Vor einigen Wochen nun wurde dies dem AstA der Universität bekannt, der prompt mit einem einschlägigen Flugblatt unter der Überschrift "Uni-Professor veröffentlichte in Nazi-Zeitung" reagierte, in dem er "alle Mitglieder der Universität" zu "couragiertem Handeln" aufrief.

Ein anklagender Artikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung (gegen den, weil von Unwahrheiten strotzend, die JF Rechtsmittel eingelegt hat) sowie Protestnoten des Institutsleiters, des Senates der Universität und schließlich des Präsidenten folgten.

Als dann auch noch die internationale katholische Friedensbewegung "Pax Christi" ein geharnischtes Empörungsschreiben verfaßte, blieb dem einsamen Professor, der zunächst noch standhaft geblieben war, nichts anderes übrig, als sich dem Druck der couragierten Mehrheit zu beugen und sich in einem Brief an den Präsidenten von der JUNGEN FREIHEIT zu distanzieren. Seitdem herrscht wieder Friede in Osnabrück. Kirchhoffrieden.

Moritz Schwarz