© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/00 27. Oktober 2000


Meldungen

Jusos setzen Aktion gegen Kioske fort

SCHWERIN. Die Jungsozialisten von Mecklenburg-Vorpommern setzten ihre "Verkaufsstoppaktion" gegen Zeitungsläden fort, die an ihren Theken die National-Zeitung, die Deutsche Stimme oder die JUNGE FREIHEIT auslegen. Wenn Gespräche mit den Inhabern nichts bringen würden, so der Juso-Vorsitzende Daniel Meslien, stellt man eine Broschüre her, die die Namen der Geschäfte veröffentlicht, welche keinen Verkaufsstopp erlassen. Bürger werden dazu aufgerufen, die Verkaufsorte zu denunzieren, und können sich jederzeit unter 0173/9915393 melden. Die Junge Union hat in einer Pressemitteilung den Aktionismus der Jusos scharf kritisiert. Der Kreisvorsitzende Sebastian Ehlers kommentierte: "Man sollte den Bürgern soviel Mündigkeit zutrauen, die richtige Entscheidung zu treffen und Blätter rechtsextremistischen Gedankengutes nicht zu kaufen." Es zeuge schon von Unwissenheit, wenn die Jusos die JUNGE FREIHEIT in einem Atemzug mit der National-Zeitung nennen, wo doch gerade die Vizepräsidentin des Zentralrates der Juden der JF ein Interview gab, so Ehlers weiter.

 

CSU: Familienpolitik statt Einwanderung

FORCHHEIM. Die CSU will den Bevölkerungsschwund in Deutschland mit einer "gesellschaftlichen Aufwertung der Familie" bremsen. Mit Zuwanderung ließen sich die demographischen Veränderungen nicht auffangen, erklärte der oberfränkische Bezirksvorsitzende Werner Schnappauf beim Bezirksparteitag in Forchheim. Die Einwohnerzahl Bayerns werde bis 2050 von zwölf auf zehn Millionen sinken: "Das sind Entwicklungen, die ernster genommen werden müssen, als das die Öffentlichkeit bisher tut", sagte er. Mit vermehrter Einwanderung könne der Rückgang nicht aufgehalten werden. Allein zur Stabilisierung der Zahl der Erwerbstätigen müßten pro Jahr 400.000 junge und qualifizierte Arbeitskräfte nach Deutschland zuziehen. Die CSU lehne einen derart hohen Zuzug aus dem Ausland jedoch ab. Die Lösung liege in einem familienfreundlichem Umfeld. Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften per Gesetz der Ehe von Mann und Frau weitgehend gleichzustellen, nannte er "unerträglich", weil aus diesen Verbindungen keine Kinder hervorgingen. Es sei aber für den Fortbestand eines Gemeinwesens elementar, "daß Kinder geboren werden und in stabilen Beziehungen aufwachsen können".

 

Landes-CDU wirbt für große Koalition

MERSEBURG. Wolfgang Böhmer steht für weitere zwei Jahre an der Spitze der CDU in Sachsen-Anhalt. Der 64jährige Landtagsvize erhielt auf dem Parteitag in Merseburg 150 von 201 Stimmen. Ihm wird eine zu schwache Oppositionspolitik gegenüber der PDS-tolerierten SPD-Minderheitsregierung vorgeworfen. In der Debatte begründete Böhmer seinen Kurs. Das Land Sachsen-Anhalt habe Besseres verdient, deshalb könne eine "Sanierungskoalition" der Weg sein. Bei den Landtagswahlen 1998 erreichte die CDU nur 22 Prozent der Stimmen.


 
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