© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/00 20. Oktober 2000

 
Meldungen

25 Prozent nehmen Vitamin-Präparate

WIEN. Jeder Vierte schluckt irgendwelche Vitamin- oder Mineralstoffpillen. Der AK-Konsumentenschutz fordert bessere Information auf den Packungen und Überwachung der Präparate. "Da 25 Prozent der EU-Bevölkerung diverse Vitaminpillen schlucken und der Dschungel an Produkten für den Kunden kaum mehr zu überschauen ist, soll eine einheitliche EU-Regelung für bessere Information sorgen. Die Aufklärung über Inhaltsstoffe und Wirkung ist in vielen Ländern lückenhaft. Wir fordern den Aufdruck ‘Kann Ihrer Gesundheit schaden‘, denn langfristige Überdosierung kann zu Vergiftungserscheinungen führen", sagt die Wiener Konsumentenschützerin Petra Lehner. Dr. Ingrid Kiefer vom Institut für Sozialmedizin rät dazu, lieber mal Obst zu essen.

 

China zeigt Interesse an Japans Magnetbahn

KOFU. Japans teuerstes Bahnprojekt hat am Montag einen unerwarteten Schub erhalten. Der chinesische Ministerpräsident Zhu Rongji setzte sich in Begleitung einer hochkarätigen Wirtschaftsdelegation in den japanischen Transrapid-Konkurrenten Maglev und eröffnete damit einen neuen Wettlauf um Aufträge für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke in China. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 552 Kilometern pro Stunde hält der Maglev den Weltrekord. Rekordverdächtig sind auch die Ausgaben für die Entwicklung dieses Superschnellzuges, die japanische Steuerzahler insgesamt mehr als sechs Milliarden D-Mark gekostet hat. Zhu Rongji erklärte, daß die chinesische Regierung nicht vor 2003 einen Entscheid über den Bau der 1300 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Shanghai entscheiden werde. Außer den Japanern bewirbt sich auch ein deutsch-französisches Konsortium für das Projekt. Die Japaner, die bereits in Taiwan gegen die Europäer gewannen und den Zuschlag für eine rund 300 Kilometer lange Strecke zwischen Taipeh und der Hafenstadt Kaohsiung erhielten, hoffen nun in China ebenfalls zum Zug zu kommen. Die deutsche Version kam nicht über eine Versuchsstrecke hinaus – trotz hoher Kosten scheiterte das Projekt.

 

Weltbericht zu Hunger und Unterernährung

BERLIN. Weltweit leiden noch immer 826 Millionen Menschen unter den Folgen mangelnder Ernährung, 792 Millionen leben in Entwicklungsländern. Dies geht aus dem "Weltbericht zu Hunger und Unterernährung 2000" der Welternährungsorganisation (Fao) hervor, den die Deutsche Welthungerhilfe in Berlin vorgestellt hat. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Hungers beschließe, werde sie ihre Verpflichtung, die Zahl der Unterernährten bis 2015 zu halbieren, nicht einhalten können, sagte der Fao-Experte Rolf Schmidhuber. Ohne erhebliche Anstrengungen werde sich die Zahl der Hungernden erst 2030 halbieren. "Die Bekämpfung des Hungers ist möglich, wenn der politische Wille vorhanden ist", sagte Schmidhuber. Erstmals wird in dem Fao-Bericht nicht nur die Zahl der Unterernährten aufgeführt, sondern auch die Schwere des Hungers. So fehlen in den ärmsten Ländern einem unterernährten Menschen im Durchschnitt 450 Kilokalorien am Tag.

 

Zahl der Woche

750.000 Westdeutsche stellten zwischen 1949 und 1989 Antrag auf Übersiedlung in die DDR. Dies schätzte die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen des Landes Sachsen-Anhalt Edda Ahrberg.

(Quelle: Jenaer Forschungsbroschüre)


 
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