© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/00 20. Oktober 2000

 
Meldungen

Mugabe gewährt Verbrechern Amnestie

NAIROBI. Die gewaltsamen Besetzungen von Farmen weißer Simbabwer werden zum Großteil strafrechtlich nicht verfolgt. Die Regierung verkündete, daß Präsident Robert Mugabe den "Kriegsveteranen" eine Amnestie gewähren wird, die zwischen dem 1. Januar und dem 31. Juli dieses Jahres politisch motivierte Verbrechen begangen haben; ausgenommen seien Mörder und Vergewaltiger. Tausende Menschen wurden seit Anfang des Jahres von den Farmbesetzern geschlagen und misßhandelt. Oftmals wurde ihr Besitz niedergebrannt oder geplündert. Mit Unterstützung von Mugabe schüchterten die "Kriegsveteranen", die mehr als 1.500 Ländereien besetzten, Oppositionelle, weiße Farmer und deren Arbeiter ein, damit sie bei den Parlamentswahlen im Juni für die Regierungspartei stimmten. Sowohl der Internationale Währungsfond als auch die Weltbank haben unter anderem wegen der illegalen Landnahme und auch wegen der Beteiligung Simbabwes am Kongo-Krieg die dringend benötigten Hilfen eingefroren.

 

Brennende Synagogen in US-Bundesstaaten

SYRACUSE. In den USA sind am Wochenende zwei Synagogen durch Brände beschädigt worden. Bei einem Feuer in St. Paul im Bundesstaat Minnesota war nach Angaben von Ermittlern Brandstiftung die Ursache. In Syracuse im Staat New York untersucht ein Großaufgebot an Bundeskriminalpolizei, Staats- und Stadtpolizei einen Brand, bei dem am Freitagabend eine Synagoge stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Bereits in der vergangenen Woche war am Versöhnungsfest Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, in Harrisburg (Pennsylvania) eine im Bau befindliche Synagoge abgebrannt. Mehr als 60 Ermittler von der Bundeskriminalpolizei (FBI) und dem Bundesamt für Alkohol, Tabak und Schusßwaffen helfen der Stadtpolizei Syracuse bei der Untersuchung des Brandes in dem Synagogengebäude. Die Behörden erklärten, es sei nicht auszuschließen, daß ein Brandbeschleuniger verwendet worden sei. Das Feuer ereignete sich zu Beginn des jüdischen Laubhüttenfestes.

 

Erneutes Säbelrasseln von China an Taiwan

PEKING. Mit einer pessimistischen Beurteilung der Spannungen zwischen Taiwan und China hat die Führung in Peking der Inselrepublik erneut mit einem Militäreinsatz gedroht. "Die Situation in der Taiwanstraße ist kompliziert und kritisch", stellte das Weißbuch "Chinas Nationale Verteidigung 2000" fest, das der Staatsrat am Montag veröffentlichte. Sollte sich Taiwan von China abtrennen oder Verhandlungen über eine Wiedervereinigung auf ewig verweigern, "wird die chinesische Regierung keine andere Wahl haben, als alle drastischen Maßnahmen, einschließlich des Einsatzes von Gewalt, zu ergreifen", um Chinas Souveränität und territoriale Integrität zu schützen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua aus dem Dokument.

 

Gewalt gegen Juden in England

LONDON. In der britischen Hauptstadt ist ein Jude niedergestochen und schwer verletzt worden. Die Polizei schloß einen Zusammenhang mit den arabischen Protesten gegen das Vorgehen Israels in den Palästinenser-Gebieten nicht aus. Ein 27jähriger Algerier wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Die Ermittler betrachten die Tat als rassistisch motiviert. Seit der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten haben auch in Großbritannien die Proteste gegen Israel zugenommen. Militante Moslems hatten auf Flugblättern zum Mord an Juden aufgerufen. Die Landesvertretung der britischen Juden forderte die Verfolgung der Täter.


 
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