© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    41/00 06. Oktober 2000

 
Zitate

"Daß der Bundesrat Geltung als Ganzes in der Hauptstadt gar nicht gesucht hat, verrät schließlich das Herzstück des für knapp 200 Millionen Mark um- und ausgebauten Hauses: der Plenarsaal. Durch die vom alten Baukörper abgesetzte Vertäfelung wirkt er wie ein inneres Exil der rheinischen Republik ... Die Verteidigungsgesellschaft der Länder gegen den Bund ... hat ein Haus erhalten, das keine Bühne für selbstbewußtes Auftrumpfen aller ist, sondern eine Flucht vor der Geschichte und deren Gestaltungskraft. So lebt ein Stück Bonn auch in Berlin weiter."

Hans Wolfgang Hoffmann in der "Berliner Zeitung" vom 29. September

 

 

"Jedes Land dieser Welt hat das Recht, seine historische, kulturelle und gesellschaftliche Eigenart vor einem unkontrollierten Zustrom von Fremden zu bewahren, die allein durch ihre Masse die Identität dieses Landes gefährden würden. Den Fremdenhaß fördern jene, welche die Augen vor den Problemen einer unbegrenzten Immigration verschließen. Allerdings verkennen chauvinistische Extremisten die Tatsache, daß der Patriotismus zwar die Liebe und die Identifikation mit der Heimat bedeutet, niemals aber die Verachtung anderer Länder und von deren Menschen."

Christoph Blocher, Schweizer Nationalrat, im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" vom 28. September

 

 

"Allerdings wird es noch einige Legislaturen dauern, bis die Fraktionen gemeinsam mit Angela Marquard zur Antifa-Demo gehen."

Uwe Kalbe im "Neuen Deutschland" vom 29. September

 

 

"Und wie unsagbar doch, in unsichtbaren Gemütsgefilden, die bayerische Seele leidet! Denn die Geschichte, dieser Preiß, ist im Begriff, ihr das Wichtigste zu nehmen: die Sprache, den Dialekt. Das Urtypische in der gängigen Typologie des Vereinheitlicheten, Gleichgemachten, Kulturnivellierten. Mit dem unermüdlichen Einzug des Neuhochdeutschen ins Südland verflüchtigt sich Stück für Stück die Bajuwarenidentität."

Christian Schüle im "Rheinischen Merkur" vom 29. September

 

 

"Unsere Gewerkschaft ist gerüstet. Wenn einmal dieses Arbeitslosenheer marschiert, dann brennt die Republik."

Rudolf Kaske, Vorsitzender der Gewerkschaft der Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe in Österreich, in der "FAZ" vom 29. September

 

 

"Die rasenden ICE-Züge werden völlig unattraktiv, wenn es drei Stunden braucht, bis eine Station erreicht wird, wo dieses Wunderwerk der Technik auch fährt. Eine Bahnreise richtet sich schließlich nicht danach, ob der Zug bisweilen mit Tempo 250 fährt, sondern nach der gesamten Reisedauer ... Die rot-grüne Bundesregierung ist damit angetreten, die Bahn zu stärken. Offenbar ein Mißverständnis: Sie meinten wohl die Auto-Bahn."

Klaus Hillenbrand in der "tageszeitung" vom 29. September


 
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