© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/00 01. September 2000

 
Meldungen

Schreiber: Schäuble lügt "barbarisch"

OTTAWA. Der Waffenhändler Karlheinz Schreiber hat dem ehemaligen CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble vorgeworfen, vor dem Untersuchungsausschuss unter Eid "barbarisch gelogen" zu haben. Schäuble müsse genau wissen, dass seine Darstellung der Übergabe einer Spende von 100000 Mark nicht haltbar sei, sagte Schreiber in der Nacht zum Dienstag in der kanadischen Hauptstadt Ottawa der Deutschen Presse-Agentur. Er habe seinerzeit die Umstände der Spendenübergabe "ziemlich genau dokumentiert". Aus seinen Tagebuchaufzeichnungen sowie Hotel- und Telefonabrechnungen gehe hervor, daß er an dem betreffenden Tag im September 1994 gar kein Treffen mit Schäuble gehabt haben könne. Der Geschäftsmann, dessen Auslieferung aus Kanada wegen angeblicher Steuerhinterziehung die Staatsanwaltschaft Augsburg betreibt, stützte erneut die Angaben der früheren Schatzmeisterin der CDU Brigitte Baumeister. Deren Angaben vor dem Ausschuß, wonach sie die 100.000 Mark erst im Oktober von ihm abgeholt habe, sei korrekt.

 

Grüne auch Schuld an rechter Gewalt

KIEL. Der Mitbegründer der Grünen, Baldur Springmann(88), hat in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt darauf hingewiesen, daß die Grünen ein "erhebliches Mitverschulden" an der grassierenden Gewalt von Rechtsextremen träfe. Über Jahrzehnte hätten die Grünen durch einen inszenierten Selbsthaß auf alles Deutsche und die Verhätschelung von Minderheiten ein Tabu aufgebaut, das nun von verblendeten Chaoten gebrochen werde. Die heutige Situation sei der vor zwei Jahrzehnten insofern ähnlich, daß die jetzigen Biedermänner damals selbst als gewaltbereite Chaoten den Staat zerschlagen wollten. Diesen "Bodensatz" an gewaltbereiten gibt es nach seiner Aussage immer und man muß der Jugend klarmachen, daß Deutschland nicht für Fremdenhaß, Gewalt und Dummheit steht, sondern für Bildung , Kultur, Fleiß und Aufrichtigkeit.

 

Streit im Homo-Ehe und Pfarrerinnen

BERLIN. Die kirchliche Öffnung für die Trauung homosexueller Paare, feministische Positionen und die Ordination von Frauen ins Pastorenamt treibt immer mehr Protestanten in freie "Bekenntnisgemeinden". Die evangelsichen Nachrichtenagentur idea berichtete unter Berufung auf die Welt, daß mittlerweile Gemeinden in Osnabrück, Hannover, Bad Salzuflen, Aachen, Wuppertal, Gießen und Neuwied dem "Rat Bekennender Evangelischer Gemeinden" angehörten. Jede dieser Gemeinden habe zwar nur zwischen 50 und 80 Mitglieder, doch erwarteten die Gründerväter weiteren Zulauf. Nach Ansicht des Leiters der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Reinhard Hempelmann, breitet sich in Deutschland ein evanglikaler und pfingstlich-charismatischer Frömmigkeitstyp aus.


 
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