© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/00 25. August 2000

 
Zitate

„Schuldenabbau kann ein politisch, wirtschaftlich, sozial vernünftiges Ziel sein. Aber Schuldenmachen auch. Schulden können den Schuldner ärmer, aber auch reicher machen. Staatsschulden sind für das Funktionieren des Gesellschaftskörpers so unentbehrlich wie das Kreditwesen für die Wirtschaft. Entscheidend ist die Substanz, die hinter den Schulden steckt. Hinter den Schulden für die Vorfinanzierung von Infrastruktur steckt schließlich materielle Substanz.“

Harry Nick, Ökonom, im „Neuen Deutschland“ vom 18. August 2000

 

 

„Die EU muß das Bild, das sich viele Europäer von der EU machen, korrigieren. Solange die europäische Union im Denken der Bürger immer noch primär als fremde, wenig transparente und manchmal sogar feindlich gesinnte Macht gilt, schürt sie auch die Ängste vor dem Verlust der nationalen Identität ... Die EU muß weg vom schädlichen Image des mächtigen, mitunter auch Angst einflößenden Kraken. Europa muß zur Heimat der Nationen werden und darf sich nicht als alles überragende Ersatznation verstehen.“

Ingo Friedrich, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, im Interview mit der Illustrierten „Focus“ vom 21. August 2000

 

 

"So berührt die Klage über den angeblichen Werteverfall eigentümlich, denn wir haben ihn selbst befördert. Leichtfertig haben wir die Chance verspielt, Menschen darauf vorzubereiten, Konflikte zu ertragen, Lebenseinbrüche zu bewältigen, die eigene Lebensgestaltung in die Hand zu nehmen. Wohlstand ist keineswegs eine Garantie für Wertestabilität, denn es gibt viele arme Länder mit durchaus intakten Strukturen.“

Prof. Peter Steinbach, Historiker und Politologe, in der „Berliner Morgenpost“ vom 20. August

 

 

„Welche PolitikerInnen, welche SportlerInnen können damit rechnen, nicht mit Name und Bild in den Medien ausgehängt zu werden, wenn sie Unsinn von sich geben? Welche Pflicht sollte die Presse haben, ausgerechnet Neonazis und ihre Gefolgsleute vor ihrer eigenen Dummheit und möglicherweise davon ausgelösten Reaktionen zu schützen, indem man ihren Namen nicht nennt und nicht zeigt, wie ihr Gesicht aussieht?“

Reinhard Wolff in der „tageszeitung“ vom 19./20. August

 

 

„Wird der Unterschied zwischen Obrigkeit und Untertan schon Weißen mittleren Alters von Wiener Polizisten drastisch demonstriert, sollten sich vor allem Farbige am Sitz der Vereinten Nationen (UN) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vor dem Arm des Gesetzes hüten (…) Erst jüngst endete die Ausweiskontrolle eines 17jährigen Afghanen wieder mit Würgemalen und Blutergüssen. ’Die Selbstreinigungspolitik in der Polizei muß funktionieren‘, mahnt der Wiener Polizeipräsident Werner Stiedl.“

Ulrich Glauber in der „Frankfurter Rundschau“ vom 18. August


 
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