© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/00 18. August 2000

 
Zitate

"Erst kam niemand, dann ließ der Zustrom deutlich nach. Eine Zeitlang hatte es bedrohlich ausgesehen für die Weltausstellung. Nicht, daß sie vollkommen öd und leer zu bleiben drohte, denn einen Besucherandrang gab es durchaus. Aber es kamen bei weitem nicht so viele, wie man erwartet hatte. Zählen ließen die Gäste sich allemal. Aber sie ließen Lücken, die von den übrigen Gästen wiederum als sehr angenehm empfunden wurden. Denn so hatte jeder Platz, und alle behielten die Übersicht. "

Dr. Franz-Josef Görtz in der "FAZ" vom 14. August

 

 

"Alle wirtschaftlichen Kennziffern sprachen für die positiven Auswirkungen einer sicheren Grenze auf das Innenleben der Republik und, nun ja, die sozialistische Planwirtschaft."

Peter Rau, in der "Jungen Welt" vom 12./13. August zu den Auswirkungen des Mauerbaus vom 13. August 1961

 

 

"Das beste Mittel gegen die Wiederbetätigung ist, Sorge zu tragen, daß junge Menschen nicht arbeitslos sind. Arbeitende junge Leute haben weniger Zeit, Idealen, die gar keine sind, nachzulaufen."

Simon Wiesenthal in der österreichischen Tageszeitung "Kurier" vom 11. August

 

 

"Das österreichische Fremdenverkehrsgewerbe, vor allem jenes der Hauptstadt Wien verzeichnet in diesem Jahr einen ungeahnten Auftrieb, obwohl doch der belgische Außenminister Michel sich dazu hinreißen ließ, Reisen nach Österreich im allgemeinen und Skifahren dort im besonderen für unmoralisch zu erklären – was er inzwischen längst für unzulässig befand und mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückgenommen hat. Und die österreichische Wirtschaft insgesamt wächst wie selten zuvor; nirgendwo seien merkliche, auf das politische Verhalten der europäischen Nachbarn zurückzuführende Einbrüche zu verzeichnen gewesen, heißt es einhellig in den Forschungsinstituten und Fachverbänden."

Reinhard Olt in der "FAZ" vom 14. August

 

 

"Wir sehen uns jetzt der Situation gegenüber, die Bubis vor seinem Tod geahnt hat. Damals war ich der Meinung, er sähe es zu pessimistisch. Heute weiß ich: Es ist wahr."

Paul Spiegel, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, in der "Frankfurter Rundschau" vom 14. August

 

 

"Solange Antifaschismus sich nicht rechnet, bleibt er in der Bundesrepublik ein Fall für Verfassungsschutz und Polizei. Das gilt auch für die andere Seite: Solange Nazis nichts kosten, dürfen sie z.B. bei der Abschaffung von Asylbewerbern und bei der des Asylgesetzes mitwirken. Gefährden sie den Profit, werden sie mit Hilfe von Kerzen und Bild eingeschüchtert. Solange sie Rendite versprechen, werden sie genügend Sponsoren finden."

Arnold Schölzel in der "Jungen Welt" vom 11. August


 
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