© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/00 11. August 2000

 
Blick in die Medien
Eingebunden
Ronald Gläser

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel setzte nach einer Bombenexplosion in Düsseldorf die neuste Kampagne "gegen Rechts" ein. Ein Bekennerschreiben liegt nicht vor, ein Täter wurde bislang nicht ermittelt. Aber weil die meisten Opfer eingewanderte russische Juden waren, setzte eine Hysterie ungekannten Ausmaßes auf allen Kanälen, in allen Zeitungssparten ein.

So setzt der Berliner Tagesspiegel neue Qualitätsstandards der Berichterstattung. Alle Ressorts sind in den "Kampf gegen Rechts" eingebunden: Nach dem Aufmacher auf der Titelseite. eine ganzseitige Reportage auf der zweiten Seite, in der minutiös jeder Farbige aufgeführt wird, der einmal schief angeguckt wurde. Auch im Lokalteil dürfen Neonazis nicht fehlen. Und im Feuilleton wird ein Buch besprochen, das von "Rechten" handelt. Antifaschistische Signale zu senden, ist ja auch ein Imperativ der Springer-Presse. Die Welt am Sonntag wurde dem mit vier Seiten Berichterstattung im Politikteil gerecht. Im Lokalteil sind rechtsradikale Polizisten das wichtigste Thema.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, die von Rot-Grün beschlossene Einführung der Grünen Karten werde gezielt von einer ausländerfreundlichen Kampagne begleitet. Jede kritische Kritik an der Ausländerpolitik soll unterbunden werden. Ferner gibt es jetzt eine plausible Erklärung für das Ausbleiben des neuen Wirtschaftswunders der Schröder-Regierung: Rechtsradikale vertreiben ausländische Investoren.


 
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