© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/00 14. Juli 2000

 
Zitate

"Diese Befragung ist verfassungsrechtlich fragwürdig und in ihrer suggestiven Art, sich der patriotischen Reflexe gegen die böse EU zu versichern, albern ... Die Reaktionen im Ausland – es gibt keine Stimme, die das anstehende Spektakel gutheißt – lassen befürchten, daß der keimende Wille der 14, den Sanktionskurs zu korrigieren, in sein Gegenteil verkehrt wird. Aber was kümmert die Posse letztlich die EU? Ein ganz anderes Maß von Unverantwortlichkeit bedeutet dieser Schritt, sollte er wirklich getan werden, für den inneren Frieden Österreichs: Der unvermeidliche Meinungskampf vor der Abstimmung wird in eine wilde Polemik pro und contra Europa ausarten ...

Verstörung, grundsätzliche Verunsicherung wäre die Folge – eine Atmosphäre, die naturgemäß neuerlich populistische Glücksritter auf den Plan rufen und nationalistische Emotionen aufrühren muß."

Michael Frank in der "Süddeutschen Zeitung" vom 8./9. Juli über das geplante Volksbefragung in Österreich

 

 

"Im Landtagswahlkampf wird die steirische KPÖ ihr Nein zur EU nicht hinter dem Berg halten ... Es erfüllt mich mit klammheimlicher Freude, wie die einstigen EU-Einpeitscher von der ÖVP und die Vertreter von EU-Regierungen immer mehr dazu beitragen, um die Stimmung gegen die EU kippen zu lassen. Für die KPÖ ist der Austritt aus der EU kein Tabu, sondern nach wie vor eine realistische Option ... Die sogenannte Wertegemeinschaft der EU entpuppt sich bei näherem Hinschauen nämlich als Werbebotschaft, die den einzigen gemeinsamen Wert verdecken soll, der für die Herrschenden wirklich gilt: Das ist der Maximalprofit. Die EU dient den Interessen der Banken und der Konzerne ...

Die von der Regierung angeordnete Volksbefragung strafen wir mit Nichtbeachtung. Wenn es aber ein Volksbegehren geben sollte, das die Möglichkeit zum Austritt aus der EU öffnet, dann werden wir diesem wohlwollend gegenüberstehen."

Franz Stephan Parteder, steirischer KPÖ-Politiker, in einem Leserbrief an die "junge Welt" vom 10. Juli 2000

 

 

"Wenn wir Sachsen-Anhalt als Unternehmen begreifen würden, dann müßten wir Konkurs anmelden."

Michael Hoffmann, SPD-Vorsitzender des Landtagsausschusses für Finanzen in Sachsen-Anhalt, beim Treffen des Gesprächskreises "Neue Mitte" am 2. Juli

 

 

"Es ist eine Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen – und das Singen der Nationalhymne gehört dazu. Es ist zu einem Ereignis wie einem internationalen Fußballspiel eine schöne Begleitung. Ob Fans bisweilen die erste Sprophe anstimmen? Ich höre das nicht. Wir haben damals als Nationalspieler in den siebziger Jahren Nachhilfeunterricht in Sachen Nationalhymne bekommen. Einmal lag der Text des Liedes im Hotelzimmer."

Felix Magath, bekannter Bundesligatrainer und ehemaliger Nationalspieler, in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 9. Juli 2000


 
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