Die Fernsehquoten im ersten Halbjahr zeigen, daß sich die öffentlich-rechtlichen Sender nicht zuletzt aufgrund der Übertragungsrechte für die EM2000 auf Kosten der privaten verbessern konnten. Einige Privatsender konzentrieren sich daher auf Programmnischen wie das Nachrichtengeschäft. Zwar ist die Nachfrage nach permanenten Nachrichten und Meldungen insbesondere von den Finanzmärkten eher gering, dennoch wetteifern inzwischen drei Sender um die wenigen Zuschauer.

Der Einäugige unter den Blinden ist n-tv. Der Berliner Nachrichtensender kann mit 0,7 Prozent der Zuschauer als Riese unter den News-Kanälen gelten. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Der gerade neu geschaffene Mediengigant ProSieben Sat1 Media AG will jetzt seinen Nachrichtenkanal N24 gehörig aufpeppen. N24 zieht jetzt in die Hauptstadt um. Gleichzeitig wird N24 zur Kirch-Medienzentrale. Die Redaktion soll künftig alle Sender der Kirch-Gruppe mit Nachrichten füttern. Die Sat1-Redakteure würden dadurch Korrespondenten des Spartensenders.

Seine Expansion betriebt auch Bloomberg-TV. Dieser reine Wirtschaftskanal kann zwar nur in einigen Bundesländern empfangen werden, arbeitet sich aber weiter vor: Seit dieser Woche empfangen eine halbe Million Haushalte in Sachsen den Bloomberg. Und weil Konkurrenz das Geschäft belebt, spekulieren auch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten über eine Engagement in der Nachrichtensparte, das über den Ereigniskanal Phoenix hinausgeht.