© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/00 09. Juni 2000

 
Steinbachs Plan
BdV plant "Zentrum gegen Vertreibung"
(JF)

Der Bund der Vertriebenen (BdV) bemüht sich trotz massivster Mittelkürzungen durch die Bundesregierung und der Schließung von Einrichtungen weiterhin intensiv um ein "Zentrum gegen Vertreibung" in Berlin. Am Dienstag dieser Woche stellte BdV-Präsidentin Erika Steinbach in der Berliner "Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft" die Konzeption des Zentrums der Presse vor. Die CDU-Bundestagsabgeordnete wies darauf hin, daß, wenn auch im Mittelpunkt die historische Vertreibung der fünfzehn Millionen Landsleute aus Ostdeutschland stehe, Vertreibung auch heute allgegenwärtig sei.

Als Kern des Zentrums nannte Frau Steinbach einen geplanten Gesamtüberblick über die Vertreibung der Deutschen und die Aufarbeitung dieses "einschneidenden Teils der deutschen Geschichte".

Unter einem Dach sollen Kultur, Schicksal und Geschichte der Vertriebenen und der ostdeutschen Provinzen "im Zusammenhang erfahrbar" sein. Optische, akustische und schriftliche Zeitzeugenberichte aus allen Vertreibungsbegieten werden zusammengeführt. Aber auch die Veränderung West- und Mitteldeutschlands durch die Integration Millionen Vertriebener soll dargestellt werden.

Über aktuelle Vertreibungen anderer Völker soll in Wechselausstellungen informiert werden. Das Zentrum möchte aber auch einen Beitrag zur Verhinderung von Vertreibungen leisten und wird in diesem Zusammenhang einen Preis für Verdienste um die Völkerverständigung stiften.

Für die Stiftung hat der BdV nach eigenen Angaben eine Reihe namhafter Persönlichkeiten gewinnen können. So etwa Arnulf Baring oder Alfred de Zayas, aber auch Christoph Stölzel, Peter Glotz und Freya Klier.


 
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