© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/00 09. Juni 2000

 
Mechtersheimers neue Plattform
Neugegründete "Deutsche Aufbau-Organisation" hielt erste Konferenz ab
Moritz Schwarz

Am vergangenen Wochenende traf sich in Fulda die im Februar unter Leitung des Friedensforschers und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Alfred Mechtersheimer gegründete "Deutsche Aufbau-Organisation" (DAO) zu ihrem ersten bundesweiten Arbeitstreffen. Die DAO will die zur Zeit quer durch die konservativen Kleinparteien Deutschlands gehenden Bemühungen um eine Sammlung der bürgerlichen Kräfte zu einer langfristig politisch relevanten Partei flankieren und bündeln. Mechtersheimer möchte allen an einer künftige politische Einheit Interessierten parallel zu langwierigen Vorstandsgesprächen und schwerfälligen Parteitagsbeschlüssen ein Dialog- und Aktionsforum bieten, das den konstruktiven aber unverfänglichen Austausch von Personen, Parteien, Gruppen und Initiativen ermöglichen soll.

In Fulda hatte die DAO nun tatsächlich Personal verschiedener bereits bestehender Projekte an einem Tisch versammeln können. Die Versammlung nahm unter anderem auch den Parteichef der "Deutschen Sozialen Union" (DSU) Roberto Rink und die Bundesvorsitzende der im Magdeburger Landtag vertretenen "Freiheitlichen Deutschen Volkspartei" (FDVP) Claudia Wiechmann in den "Vorläufigen Sprecherkreis" der DAO auf.

Eingeladen war auch Heiner Kappel, Vorsitzender des "Bundes Freier Bürger" (BFB), der zur Zeit nicht nur mit seiner ambitionierten Unternehmung, nämlich durch die Fusion des BFB mit DSU und der Deutschen Partei (DP) ein Startsignal zu geben, sondern auch mit seiner gewagten Neugründungsinitiative des BFB (JF berichtete) für Wirbel sorgt. Daß Kappel allerdings nicht teilnehmen konnte, beugte immerhin einer Überlagerung des Treffens durch die BFB-Debatte vor.

Alfred Mechtersheimer nannte das Treffen einen weiteren "großen Schritt" nach vorne, beginne doch nach der Gründungsphase der DAO mit der Konferenz nun endlich die konkrete Arbeit.

FDVP-Chefin Wiechmann mahnte die Versammlung, endlich einen gültigen "Strategie- und Zeitplan zu erarbeiten", da für ein freiheitliches Projekt "in Deutschland nicht mehr viel Zeit bleibt". Tatsächlich beschloß die Konferenz die Einsetzung einer Kommission zur Erarbeitung eines Aktionsprogrammes. Auch eine Arbeitsgruppe zur Betreuung der Vorgänge um den BFB wurde eingerichtet.

Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT warnte der Initiator allerdings auch vor übereilten Erwartungen: Man habe bisher erst etwa nur zehn Prozent der erforderlichen Organisationsdichte aufgebaut. Dennoch seien die Fortschritte, so Mechtersheimer, durchaus ermutigend.


 
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