© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/00 02. Juni 2000

 
Meldungen

EU: 335.000 Menschen werden kommen

BRÜSSEL. Rund 335.000 Menschen aus Mittelosteuropa wollen in der EU Arbeit suchen, wenn die Zuwanderung freigegeben wird, heißt es in einer EU-Studie. Zwei Drittel davon würden nach Deutschland gehen. Nach der ersten Welle sollte es einen Rückgang geben. Nach einem langsamen neuerlichen Anstieg über drei Jahrzehnte würden maximal 1,1 Prozent der in der EU lebenden Menschen aus den heutigen Kandidatenländern stammen. In Deutschland könnten es 3,5 Prozent der Wohnbevölkerung sein. Die Autoren der Studie betonten, die Sorge, daß die EU mit Immigranten aus dem Osten überschwemmt würde, sei unbegründet sei. Allerdings könne es in Grenzregionen und vor allem bei unqualifizierten Arbeitern spürbare Auswirkungen geben.

 

Kartellamt geht gegen Ölkonzerne vor

BERLIN. Die Preisgestaltung der abgemahnten Konzerne bei Benzin und Diesel verstößt nach Ansicht des Bundeskartellamtes gegen das Behinderungsverbot des Kartellgesetzes. Das Amt beabsichtige, den Unternehmen zu untersagen, bei der Belieferung von freien Tankstellen höhere Preise zu verlangen als beim Endverbraucher an den konzerneigenen Tankstellen. Die selbständigen Tankstellenbetreiber würden dadurch in ihrer Existenz gefährdet, sagte Kartellamts-Präsident Böge.

 

Mehrheit steht Euro skeptisch gegenüber

FRANKFURT. Die Deutschen stehen dem Euro skeptisch gegenüber. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken hat der Anteil der Euro-Gegner zwar von 70 Prozent Anfang 1998 auf 58 Prozent seit Mitte 1999 abgenommen. Aber zwei Drittel glauben, die gemeinsame Währung gäbe es erst, wenn sie Anfang 2002 als Bargeld verfügbar ist. Auch die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar trage nicht zur Akzeptanz bei, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Weber, vergangene Woche. Wie Weber weiter berichtete, haben die Inflationsängste der Deutschen in bezug auf den Euro abgenommen – von 49 Prozent im Jahr 1998 auf jetzt 39 Prozent. Auch fürchtet nur noch jeder Dritte, daß der Euro seine Ersparnisse schmälert. 1998 war es noch jeder zweite Deutsche.

 

Deutsches Trinkwasser für Babys unbedenklich

BERLIN. Die Qualität des Trinkwassers in Deutschland sei "erstklassig", selbst für Babys, erklärte der Vorsitzende der Wasserchemischen Gesellschaft, Fritz Hartmann Frimmel. Kein anderes Lebensmittel werde so häufig kontrolliert. In den Großstädten werde das Trinkwasser fast täglich auf Spurenstoffe überprüft. Nach der Trinkwasser-Verordnung dürften maximal 50 Milligramm Nitrat und 0,1 Mikrogramm Pestizide pro Liter Wasser vorkommen.Mit den neuesten Analysemethoden ließen sich Verunreinigungen von bis zu einem Milliardstel Gramm pro Liter aufspüren, sagte der Wasserexperte. "Noch verbesserungswürdig" ist die Wasserqualität in den Flüssen, die durch Abwässer überdüngt sind. Algenwachstum und Sauerstoffmangel für die im Wasser lebenden Tiere seien die Folge. Problemgebiete seien der Oberlauf der Elbe, die deutsche Rheinseite und die Donau.

 

Zahl der Woche

40 Prozent der Nicht-EU-Ausländer in der EU leben in Deutschland, 20 Prozent in Frankreich und zehn Prozent in Großbritannien. Den höchsten Ausländeranteil mit etwa je neun Prozent haben Deutschland, Österreich und Belgien.

(Quelle: Wochenbericht des DIW , Nr. 21/2000 vom 25.Mai 2000)


 
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