© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/00 02. Juni 2000

 
Meldungen

Wiener Ausländerkinder mit Sprachproblemen

WIEN. Nächstes Schuljahr werden in Wiens Volksschulen 22.000 Kinder sitzen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dadurch gestalte sich der Unterricht immer problematischer, erklärte die FPÖ-Gemeinderätin Brigitte Schwarz-Klement. Rund 15 Prozent der 63.000 Schulanfänger müßten daher gefördert werden. Problematisch sei die SPÖ-dominierte Wiener Integrationspolitik. Sie zeichne sich dadurch aus, "daß sich die Inländer mehr den Ausländern anpassen sollen als umgekehrt", so Schwarz-Klement.

 

Homosexuellenparade in Rom unerwünscht

ROM. Das für Juli geplante Welttreffen der Homosexuellen in Rom verärgert Ministerpräsident Giuliano Amato. Er sprach sich gegen die vom 1. bis 9. Juli geplante "World Gay Pride" aus, zu der etwa eine Million Menschen erwartet werden. "Eine solche Veranstaltung finde ich im Heiligen Jahr unpassend", sagte er und räumte ein, man könne das Treffen nicht verhindern. Die Verfassung garantiere freie Meinungsäußerung. Er schlug vor, es an einen Ort außerhalb Roms zu verlegen, was KP-Chef Fausto Bertinotti erzürnte: "Das ist ein moralischer und intellektueller Skandal". Zuvor hatten sich schon der Vatikan und die Alleanza Nazionale über "Gay Pride" empört.

 

Prag gibt jüdisches Eigentum zurück

PRAG. Das tschechische Parlament hat ein Gesetz zur weitgehenden Rückgabe jüdischen Eigentums beschlossen. Es war während der Besetzung von Böhmen und Mähren durch Deutschland von 1939 bis 1945 beschlagnahmt worden. Das Gesetz betrifft vor allem die jüdischen Gemeinden in Tschechien. Ausdrücklich davon ausgenommen sind Grundstücke in heutigen Naturparks oder im Grenzgebiet. Aufgrund des Gesetzes erhält das Jüdische Museum in Prag 63 bedeutende Gemälde von der Nationalgalerie, die Juden während des Krieges weggenommen worden waren und bei denen die Besitzverhältnisse heute unklar sind. 143 von 161 anwesenden Abgeordneten stimmten für die Vorlage der sozialdemokratischen Minderheitsregierung. Die Kommunisten enthielten sich, es gab keine Gegenstimme.

 

Polnische Liberale kündigen Koalition auf

WARSCHAU. In Polen haben die Minister der liberalen "Freiheitsunion" (UW) ihren Rückzug aus der Regierung angekündigt. Der Parteichef und stellvertretende Ministerpräsident Leszek Balcerowicz erklärte, die UW wollte ihrem konservativen Koalitionspartner "Wahlbündnis Solidarität" (AWS) damit die "gelbe Karte" zeigen. Eine Erneuerung der Koalition werde aber nicht ausgeschlossen. Ministerpräsident Jerzy Buzek (AWS) sprach von einer "faktischen Aufkündigung der Koalition". Balcerowicz schloß nicht aus, daß es in Polen zu einer Erneuerung der Regierungskoalition von UW und AWS mit anderen Personen kommt. In wichtigen Fragen wie der EU-Integration würde die UW auch eine konservative Minderheitsregierung unterstützen. Jüngsten Meinungsumfragen zufolge würden die bei den Wählern unbeliebten Koalitionsparteien derzeit den von 1993 bis 1997 regierenden Ex-Kommunisten klar unterliegen.

 

Hinrichtungen im Staat von Gouverneur Bush

HUNTSVILLE. Wegen Raubmordes ist ein 47jähriger vergangene Woche im Gefängnis von Huntsville/Texas mit der Giftspritze hingerichtet worden. Richard Donald Foster hatte 1984 Gary Cox von hinten erschossen und seinen Tankstellenladen ausgeraubt. Dabei erbeutete er etwa 300 Dollar. Es war die 17. Hinrichtung in Texas in diesem Jahr. Im Juni sollen insgesamt sieben Hinrichtungen stattfinden.


 
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