© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/00 26. Mai 2000

 
Meldungen

Gedenken an gefallene Freikorpskämpfer

SCHLIERSEE. Mit einem Gedenkgottesdienst und einer Kranzniederlegung hat die Kameradschaft Bund Oberland an die 52 Gefallenen beim Sturm auf den Annaberg (Oberschlesien) vor 79 Jahren erinnert. Die Veranstaltungen, die am vergangenen Sonntag im Bauerntheater und an der Weinbergkappelle in Schliersee stattfanden, wurden von rund 280 Teilnehmern besucht. Am 21. Mai 1921 hatten Freiwillige des Bundes Oberland mit dem "Sturm auf den Annaberg" ein Zeichen zur Verteidigung Oberschlesiens gesetzt. Der militärische Erfolg gegen polnische Insurgentenverbände erfolgte gegen den Willen der damaligen Reichsregierung, die durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages gebunden war.

 

Tabulose Diskussion um Enteignungen

BERLIN. Nach Meinung des sächsischen Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz müsse das Thema Enteignungen in der sowjetischen Besatzungszone in aller Offenheit und tabulos in die Agenda der CDU aufgenommen werden. "Eine Partei, die wie die Union dem Recht und der Gerechtigkeit verpflichtet ist, sollte danach streben, daß dieses Unrecht ausgeglichen wird", so Vaatz.

 

SPD-"Vorwahlen" ohne Resonanz

BERLIN. Der Vorschlag des SPD-Generalsekretärs Franz Müntefering, durch "Vorwahlen" auch Nicht-Parteimitglieder an der internen Kandidatenauswahl für die Parlamente zu beteiligen, trifft nicht nur außerhalb der SPD auf Kritik, er ist auch im eigenen Vorstand ohne Chancen. Viele fürchten eine schleichende "Amerikanisierung" der deutschen Politik. CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz lehnte die Idee ab und sprach sich hingegen für eine dementsprechende Urwahl durch die Parteimitglieder aus.

 

Deutsche Solidarität erzürnt Wiener Linke

HAMBURG. Eine Anzeige der Deutschen Konservativen, die "Schluß mit der Diskriminierung Österreichs" forderte, einen "faien Umgang" mit Jörg Haider anmahnte, erschien nicht nur in der JF, sondern auch in der Wiener Tageszeitung Die Presse. Das löste in der Alpenrepublik einen ungeheuren Wirbel aus, denn bislang kam ausländische Einmischung eher von Links. Der Standard nannte Siegerist einen "vorbestraften Rechtsextremisten". Siegerist wurde 1997 wegen "Volksverhetzung" verurteilt, weil er in einem Rundbrief rumänische Zigeunerfrauen angegriffen hatte, die "ihre Kinder verkrüppeln und narkotisieren, um besser mit ihnen betteln zu können". Pikanterweise finanziert sein Kinderhilfswerk "Reiskorn" zwei Waisenhäuser in der Karpathenrepublik. "Wir werden die Kampagne fortsetzen und damit auch in englische, französische und belgische Zeitungen gehen" sagte Siegerist der JF: "Würde Jörg Haider zu einer Parteiengründung in Deutschland aufrufen, bekäme die neue Partei auf Anhieb 15 Prozent der Stimmen".


 
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