© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/00 12. Mai 2000

 
Meldungen

Pflegeversicherung gerät bald in Geldnot

HAMBURG. Der sozialen Pflegeversicherung droht in diesem Jahr ein Defizit von einer Milliarde Mark, da die Zahl der Pflegefälle steigt. Der Beitrag muß daher spätestens 2005 erhöht werden, so eine Analyse des Bundesversicherungsamtes. Von 1996 bis 1999 sei die Zahl der Pflegefälle um 250.000 auf 1,8 Millionen angestiegen. Zudem würden immer mehr Pflegebedürftige in die höchsten Pflegestufen eingeordnet und erhielten damit höhere Leistungen. Ab 2006 könne deshalb der Beitragssatz von heute 1,7 Prozent des Bruttolohns nicht mehr gehalten werden.

 

IBM-Chef will "Green Card" ausweiten

MÜNCHEN. Der Sprecher der Industrieinitiative D 21 und Chef von IBM-Deutschland, Staudt, ist mit der "Green Card"-Regelung der Bundesregierung zufrieden. Die vereinbarte 100.000-Mark-Grenze als alternative Anwerbevoraussetzung entspreche "weitgehend den Realitäten". Damit könne zudem "Lohndumping" vermieden werden. Staudt zufolge soll nach dem Zuzug von 10.000 IT-Spezialisten geprüft werden, in welchem Umfang eine weitere Einwanderung nötig ist. Der IBM-Chef sagte, er habe den Eindruck gewonnen, die Regierung werde möglicherweise auch mehr Spezialisten als urprünglich geplant ins Land lassen.

 

Schere zwischen Arm und Reich wächst

LONDON. Mit 514 Dollar-Milliardären weltweit erreicht die Zahl der Schwerreichen einen neuen Rekord, mehr als 55.000 Privatpersonen verfügen über ein Anlagevermögen von über 30 Millionen Dollar. Nach einer Studie von Merryll Lynch und Gemini Consulting besitzt diese Gruppe mit rund 7,9 Billionen Dollar rund ein Drittel des weltweiten Privatvermögens. Viele sind durch den Internet-Boom reich geworden. In Deutschland verdienen viele Privatpersonen am Verkauf oder am Börsengang ihres Familienunternehmens. Nach Angaben von "Brot für die Welt" sollen 31 Millionen US-Bürger Hunger leiden. In Asien leben laut Asien-Entwicklungsbank rund 900 Millionen Menschen von weniger als einem Dollar pro Tag.

 

Deutsche sind in ihre Haustiere vernarrt

NÜRNBERG. Des Deutschen liebstes Kind ist das Haustier: Allein im vergangenen Jahr gaben sie zur Versorgung von Hunden, Katzen oder Vögeln rund 5,4 Milliarden Mark aus. Das ist ein Zuwachs von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Industrieverband Heimtierbedarf mit. Der Löwenanteil daran floß mit knapp vier Milliarden Mark in Tierfutter. Für Katzenstreu wurden rund 360 Millionen Mark ausgegeben.

 

Indische Delegation gegen Staudamm-Bau

KÖLN. Indische Volksvertreter besuchen die Bundesrepublik, um gegen eine von Siemens und der HypoVereinsbank beantragte Hermesbürgschaft der Bundesregierung für einen Staudamm-Bau in Zentralindien zu protestieren. Eine Erteilung der Bürgschaft würde die Vertreibung von 40.000 Menschen aus der fruchtbaren Maheshwar-Region bedeuten, so die Vereinigung Urgewald, die Kampagne für den Regenwald.

 

Zahl der Woche

Vier Prozent trägt der Flugverkehr zum Treibhauseffekt bei.

Im Jahr 2050 wird ein Anteil von bis zu 17 Prozent erwartet. Hauptursachen sind die CO2-Emissionen, die Kondensstreifen und das erzeugte Ozon.

(Quelle: Jahrbuch Ökologie 2000)


 
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