© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/00 28. April 2000


Neue Apartheid
von Matthias Lehmann

Die Wirtschaftsmisere mit Hungersnötern und untilgbaren Schulden, in der Schwarzafrika steckt, hat nichts mit den weißen Farmern zu tun. Im Gegenteil, sie sind es, die die Landwirtschaft am Leben erhalten. Viele vollbringen auf den trockenen Böden wahre Wunder, während durch Bevölkerungsexplosion und Regierungspolitik der Vormarsch der Wüste befördert wird. Daß sich nun in Simbabwe ein widerlicher Vertreibungs- und Vernichtungskrieg der schwarzen Bevölkerung gegen die Landwirte richtet, wird den Kontinent noch tiefer ins Unglück stürzen. Denn welcher finanzstarke Weiße soll noch in Simbabwe investieren, wenn Präsident Mugabe, der die von der ersten Welt gezahlte Entwicklungshilfe bisher vor allem für die Mehrung seines privaten Reichtums genutzt hat, nicht einmal zum Stop von Mord, Vergewaltigung und Brandschatzung aufruft? Sein Vorgänger Smith behauptet sogar, es handele sich bei den "Landbesetzern" um von Mugabe bezahlte Banditen.

Was sich in Simbabwe mit seiner grausamsten Fratze zeigt, ist schwarze Apartheid. Von ihr sind auch Weiße in anderen Staaten betroffen. Deutsche Farmer in Namibia beklagen Rassismus, der sich nicht nur in der öffentlichen Diskriminierung, sondern auch in der Enteignung von Grund und Boden dokumentiere.

Die Politiker in den USA und Europa, die sonst fleißig Rassismus überall auf der Welt zu bekämpfen vorgeben, schauen dem mordenden Treiben in Simbabwe tatenlos zu. Schließlich sind die Opfer weiß und nicht schwarz. Und solcher Rassismus ist politisch korrekt.


 
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