© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/00 21. April 2000

 
Neulich im Internet
WAP-Handy
Erol Stern

Ich krieg die Motten! Geht es Euch auch so? Ihr verliert langsam den Überblick, weil Euer Handy nur Telefonnummern speichern kann, und das auch nur begrenzt. Und wohin mit den Email-Adressen, wenn man unterwegs ist? Und wie sende ich jemandem, der kein Handy, aber dafür Email hat, die lustigen SMS, die täglich zuhauf bei mir einflattern? Und warum muß ich ständig alle meine Email-Adressen manuell abfragen? Muß ich mir ein Faxgerät kaufen, wenn ich doch nur ganz selten ein Fax bekomme? Wer in der heutigen Informationsgesellschaft mithalten will, hat’s schwer. Um nicht zum Daten-Eremiten zu werden, hat "web.de" eine Lösung parat: Unified Messaging (Vereintes Benachrichtigen). "Hat alles drauf, kostet nix", wirbt der Anbieter für seine FreeMail-Dienstleistungen. Das fängt damit an, was mir an jeder Ecke offeriert wird, nämlich dem ganz normalen Versand und Empfang von E-Mails. Ich kann SMS nicht nur abschicken, sondern auch empfangen – interessant für den, der (noch) kein Handy sein eigen nennt. Daneben wird mir auch noch eine 01805-Nummer reserviert, über die man mir Faxe senden kann oder einfach nur "auf Band spricht", was mir dann als eMail zukommt. Kein ganz billiger Spaß für den Sendenden, aber schließlich gilt auch hier die alte Weisheit "ein Kaufmann tut nichts umsonst", meine Ausgangs-Faxe sind schließlich kostenlos. Auch per WAP-Handy kann ich auf das alles zugreifen. Fast hätte ich es vergessen! web.de ist auch eine prima Startseite für meinen Browser, die angebotenen Links sind interessant und bieten eine bunte Auswahl, meint Euer


Blick in die Presse
Junge Welt
Frank Philip

Bei der Tageszeitung Junge Welt ist eine seltsame Seuche ausgebrochen. Seit Wochen haben sich die Chefredakteure Becher und Pirker sowie zwei weitere Ressortleiter krankgemeldet. Grund für den hohen Krankenstand ist ein politisch nicht korrekter Kommentar Pirkers zum Österreich-Boykott: "In der israelischen Knesset sitzen wohl etwas mehr Leute, die von der Überlegenheit der eigenen ’Rasse‘ und der Untermenschennatur anderer Völker überzeugt sind, als im österreichischen Parlament." meinte er. Die Titanic riet ihm daraufhin, gegen sich selber Strafanzeige wegen Volksverhetzung zu erstatten. Mit der Faschismuskeule ist man auch gegen die eigenen Genossen schnell bei der Hand. Davon kann KPÖ-Mitglied Oberkofler ein Lied singen. Gegenüber dem Neuen Deutschland hatte der Geschichtsprofessor es als "Blödsinn" bezeichnet, daß in Österreich quasi eine faschistische Diktatur ausgebrochen sei. Für seine Bemerkung, "während der israelische Botschafter auf seinem Rückflug aus Wien ist, steigen jedoch israelische Flugzeuge zur Bombardierung des Libanon auf", ohrfeigte ihn später Konkret als "Volksgenossen", eine szeneinterne Vokabel für "(Halb-)Nazi".Bei der Jungen Welt scheint ein endgültiger Bruch unvermeidlich, äußerte Geschäftsführer Koschieder und übt in Konkret fleißig Selbstkritik: "Der Kommentar zum Haider-Protest in Israel war unerträglich." Pirker, noch-Chef der Zeitung, die sich ihrer regelmäßigen "Antifa"-Berichte rühmt, muß als enttarnter "Rechtsradikaler" demnächst wohl selbst mit Beobachtung rechnen. So kann’s gehen.


 
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