© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/00 07. April 2000

 
Meldungen

Mehr Ausländer sollen in den Polizeidienst

BERLIN. Einige Bundesländer wollen mehr Ausländer im Polizeidienst beschäftigen. Man hofft, die Sprachkenntnisse und die "Vertrautheit mit fremden Kulturen" nutzen zu können. Bei Einsätzen in "Wohnvierteln mit hohem Ausländeranteil" soll so die "die Situation entspannt" werden. In NRW sind von den 45.000 Polizisten etwa 60 Ausländer aus Nicht-EU-Staaten – in der Mehrzahl Türken. Die Berliner Polizei hat für den Ausbildungsjahrgang 2000 die Werbung um junge Ausländer verstärkt. 1999 hatten sich nur 43 beworben. Aus einem Etat von 50.000 Mark werden daher speziell Ausländer angesprochen. 14 Prozent Ausländeranteil hat Berlin, von den rund 26.000 Polizisten sind etwa 100 Ausländer.

 

Sudeten fordern Entschädigung für alle

MÜNCHEN. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat sich dafür ausgesprochen, daß jedes Unrecht wiedergutgemacht werden muß, ohne Ansehen der Nationalität der Opfer. Die nun gefundene Einigung bei der NS-Zwangsarbeiter-Frage sei daher zu begrüßen, auch wenn es "für viele deutsche Zwangsarbeiter und Vertriebene bitter ist, daß das an ihnen verübte Unrecht bisher völlig ignoriert wird". Außerdem wird durch die jetzige Entschädigung der tschechischen NS-Opfer deutlich, daß diese nicht aus dem Eigentum der Sudetendeutschen entschädigt wurden. Die beiden Benesch-Dekrete – Nr. 12 und 108 –, mit denen die über drei Millionen Sudetendeutschen vollständig und entschädigungslos enteignet wurden, sahen dies vor.

 

Hessischer Genossenfilz in der Hauptstadt

BERLIN. Nur ein Jahr währte das Gastspiel von Klaus Peter Schmidt-Deguelles als "Image-Berater" für Finanzminister Hans Eichel. Für diese Tätigkeit kassierte der ehemalige Regierungssprecher des hessischen Ministerpräsidenten Eichel gut 250.000 Mark. Für seine obsolete Tätigkeit in Wiesbaden erhielt er weiterhin monatliche Ruhestandsbezüge von mehr als 7.000 Mark. Die hessischen Republikaner wollen daher prüfen lassen, ob die freiberufliche Tätigkeit in Berlin nicht gegen das Gesetz zur "Eindämmung der Scheinselbständigkeit" verstoßen hat.

 

Deutsch-Rumänisches Forum unter SPD-Druck

DÜSSELDORF. Im zwanzigköpfigen Kuratorium des im Dezember 1999 in Berlin gegründeten "Deutsch-Rumänischen Forum" sind noch immer nicht alle Bundesvorsitzenden der Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen, der Banater und der Sathmarer Schwaben vertreten. Eine parlamentarische Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Goldmann an die rot-grüne Landesregierung erreichte nur einen Kompromiß: Ein Vertreter für alle vier rumänendeutschen Landsmannschaften sei ausreichend. Zuvor war von den SPD-Mitgliedern des Forums, anders als von den Rumänen, jede Landsmannschaftsvertretung abgelehnt worden.


 
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