© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/00 24. März 2000

 
Meldungen

Dritte Giftwelle in der Theiß erreicht Ungarn

BUDAPEST. Die dritte Giftwelle in der Theiß hat am Mittwochmorgen der letzen Woche Ungarn erreicht. Die statliche Nachrichtenagentur MTI berichtete unter Hinweis auf die Wasserbehörden, Beobachter hätten gegen 6.00 Uhr festgestellt, daß das Flußwasser schwarz geworden sei. Eine Verseuchung mit Schwermetallen konnte gemessen werden. Die Schadstoffe entstammen einem rumänischen Bergwerk.Es war die zweite Schwermetall-Giftwelle nach einem Dammbruch der Zink- und Bleimine Biaia Borsa, bei der 20.000 Tonen Schwermetalle in die Theiß flossen. Das rumänische Umweltministerium berichtete, die erneut hohe Schwermetallkonzentration ginge auf Bauarbeiten an dem gebrochenen Damm zurück. Bereits vor dem Unglück in Baia Borsa war aus einer Goldmine in derselben Region Zyanid entflosssen.

 

Britisches Rindfleisch wieder im Verkauf

Britisches Rindfleisch wird erstmals seit vier Jahren wieder an Deutschlands Wursttheken zu kaufen sein. Gegen die Stimmen von fünf unionsgeführten Ländern sowie Nordrhein-Westfalens votierte der Bundesrat am Freitag in Bonn mehrheitlich für die Aufhebung des nationalen Einfuhrstopps, das wegen der Rinderseuche BSE verhängt wurde. Das britische Rindfleisch muß allerdings mit dem Aufdruck "XEL" versehen sein. Auch Schweizer Rindfleisch darf wieder nach Deutschland geliefert werden. Verbraucher- und Umweltschützer warnten unterdessen vor Gesundheitsgerfahren und protestierten gegen die Aufhebung des Importstopps.

 

Rechtsausschuß: Tierschutz ins Grundgesetz

BERLIN. Der Tierschutz soll nach dem Willen einer deutlichen Mehrheit des Rechtsausschusses des Bundestages als Staatsziel Aufnahme in das Grundgesetz (Artikel 20a) finden: "Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung." Mit dieser Formulierung, so die Mehrheit des Ausschusses, werde die Bedeutung des Tierschutzes auch im Vergleich zu anderen Verfassungsgütern verdeutlicht. Ein Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen fand damit in geänderter Fassung die Zustimmung der Ausschußmehrheit. Einzig der Vertreter der CSU stimmte gegen die Initiative.


 
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