© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/00 11. Februar 2000

 
Meldungen

"versiko": Die deutschen AWK sind unterversichtert

DÜSSELDORF. Die deutschen Atomkraftwerke sind "extrem unterversichert". Verglichen mit den Schadenfolgen der Flutkatastrophe in China 1998 oder des Tschernobyl-Unfalls müßte die Versicherungssumme pro AKW "realistisch bei rund 350 Millionen Mark jährlich liegen", so Frank Kittel, Produktförderer bei der versiko-Finanzdienstleistungen AG. "Bei 19 deutschen Atomkraftwerken und Laufzeiten von 30 Jahren sind das insgesamt 200 Milliarden." Mit diesen notwendigen Versicherungskosten sei Atomstrom jedoch nicht mehr konkurrenzfähig, so Kittel. Im rot-grünen Koalitionsvertrag war eine Erhöhung der Deckungsvorsorge vereinbart worden. Das war auch Bestandteil des Entwurfes eines neuen Atomgesetzes vom Januar 1999, der jedoch bisher nicht im Bundestag behandelt wurde. Die bisherige Deckung war darin als "angesichts der möglichen Schäden unzureichend" bezeichnet worden.

 

Funke fordert Dialog der Jäger mit Naturschützern

DORTMUND. Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke hat die Jägerschaft in Deutschland zu einem Dialog mit Naturschützern, Land- und Forstwirten aufgefordert. Anläßlich der Eröffnung der Messe "Jagd & Hund" betonte der SPD-Politiker, die Zukunft der Jagd in Deutschland hänge "entscheidend von der gesellschaftlichen Akzeptanz ab". Handeln und Tun der Jäger würden heute "viel kritischer beäugt als früher". Um so wichtiger sei es, die Arbeit der Jäger "im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Land- und Forstwirtschaft überzeugend darzustellen", forderte Karl-Heinz Funke. Die Jagd sei in den ländlichen Räumen ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, so der Minister. Allein die Jagdpachten beliefen sich in Deutschland auf etwa 750 Millionen Mark jährlich.

 

Tierschützer kündigen Anti-Pelz-Kampagne an

LONDON. Der Chef der britischen Tierschutzgruppe "Respekt von Tieren", Mark Glover, hat eine europaweite Anti-Pelz-Kampagne angekündigt. Der internationale Handel mit Tierfellen habe einen Umfang von jährlich zehn Milliarden britischen Pfund, Europa stelle einen der wichtigsten Absatzmärkte dar, jährlich würden 35 Millionen Tiere nur wegen ihres Felles getötet, so Glover. Mit der Kampagne wollen die Tierschützer Kunden davon überzeugen, keine Pelze mehr zu kaufen. Gestartet wurde die Kampagne am vergangenen Montag in Barcelona.


 
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