© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/00 04. Februar 2000

 
Meldungen

Haus der Kulturen zeigt ausländische Künstler

BERLIN. Wie beeinflussen die acht Millionen Ausländer in Deutschland die Kultur ihres Gastlandes? Dieser Frage widmet sich das Haus der Kulturen in seiner Ausstellung "Heimat Kunst" (1. April bis 2. Juli 2000). Dreißig ausländische Künstler beschäftigen sich mittels Fotografien, Gemälden, Skulpturen, Videos und Installationen mit dem Thema und präsentieren ihre Sicht auf ihr "Einwanderungsland Deutschland".

 

Hans-Fallada-Preis geht an Thomas Brussig

NEUMÜNSTER. Für den kürzlich von Leander Hausmann erfolgreich verfilmten Roman "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" erhielt der 34jährige Berliner Schriftsteller Thomas Brussig am vergangenen Freitagabend den mit 10.000 Mark dotierten Hans-Fallada-Preis der schleswig-holsteinischen Stadt Neumünster. Der Roman beschreibe das mitteldeutsche Lebensgefühl "aufs Köstlichste" hieß es in der Laudatio.

 

Faschistisches Unrecht soll Gesetz werden

SÜDTIROL. Heftige Kritik hat die Union für Südtirol (UfS) gegen den Vorschlag des Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) erhoben, in der Ortsnamenfrage 609 italienische Bezeichnungen für Gemeinden, Fraktionen, Gewässer und Bergformationen per Landesgesetz anzuerkennen. Die von Ettore Tolomei und den Faschisten durchgeführte "ethnische Säuberung mittels Namenfälschung" während der Zwischenkriegszeit in Südtirol würde damit vom Land wiederholt, beanstandete die Union. Es sei politisch inakzeptabel, daß mit diesem Gesetz über 600 Namen "in der erfundenen italienischen Version amtlich würden". Dies wäre eine Geschichtsfälschung.

 

Streit um Aufführung eines Handke-Dramas

BELGRAD. Der österreichische Dramatiker Peter Handke ist in Serbien zwischen Opposition und Regime geraten. Von dem ursprünglichen Vorhaben, das im Jugoslawienkrieg spielende Handke-Drama "Die Fahrt im Einbaum" im Sommer in Belgrad aufzuführen, zeigt sich Kultusminister Zeljko Simic mittlerweile nur noch wenig begeistert. Denn Regisseur Dejan Mijac, ein oppositioneller Intellektueller, wollte das Stück kritisch interpretieren. Nun wird wohl eine regierungsfreundliche Version realisiert werden. Peter Handke hat bereits sein freundliches Entgegenkommen signalisiert.

 

Münchner Kinowelt übernimmt Bioskop Film

MÜNCHEN. Der größte deutsche Filmverleih, die Münchner Kinowelt Medien AG, hat nun auch die Produktionsgesellschaft des deutschen Star-Regisseurs Volker Schlöndorff ("Homo Faber"), die ebenfalls in München ansässige "Bioskop Film", übernommen. Vor kurzem erst hatte Kinowelt den renommierten "Filmverlag der Autoren" geschluckt.


 
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