© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/00 04. Februar 2000

 
Meldungen

Protokoll über biologische Sicherheit verabschiedet

MONTREAL. Das am vergangenen Samstag von mehr als 130 Staaten verabschiedete "Protokoll über biologische Sicherheit" werteten Umweltverbände als historischen Erfolg. Die Vertragsstaaten der Biosafety-Konferenz erkennen gentechnisch manipulierte Organismen als eine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit an. In dem Protokoll wird der internationale Handel mit genmanipulierten Pflanzen, Tieren, Saatgut sowie Nahrungs- und Futtermitteln geregelt. "Die Willkür, mit der vor allem die USA Verbrauchern in aller Welt gentechnisch manipulierte Nahrung untermischen, ist in Schranken verwiesen worden", freute sich Stefan Flothmann, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. "Erstmals wird anerkannt, daß Gentechnik etwas anderes ist als die traditionelle Züchtungstechnik und daß dafür spezielle Regelungen notwendig sind", so Dan Leskien vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

 

"Grüner Strom Label" zertifiziert erste Anbieter

BONN. Als bundesweit erste Stromanbieter haben die Naturstrom AG und die ASEW Energie- und Umweltservice GmbH – ein Zusammenschluß von bisher 18 Stadtwerken mit Ökostromangeboten – das "Grüner Strom Label" erhalten. Durchgeführt hat die Zertifizierung das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Das Umweltzeichen garantiert, daß der Mehrpreis, den Anbieter von Grünem Strom erheben, für den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – das heißt im wesentlichen aus Windkraft, Biomasse, Photovoltaik, kleinen Wasserkraftwerken und geothermischen Anlagen – verwendet wird.

 

Potential der erneuerbaren Energien erheblich größer

BERLIN. Die Nutzung erneuerbarer Energien bei der Strom- und Wärmeerzeugung ist bereits so weit entwickelt, daß die vom Bundesumweltministerium angestrebte Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2010 und der Ausbau auf 50 Prozent bis zum Jahr 2050 erreicht werden können. Dies geht aus der im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) erarbeiteten Studie "Klimaschutz durch Nutzung erneuerbarer Energien" hervor, die Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des UBA, Andreas Troge, in Berlin vorstellten. 1998 betrug der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland erst rund zwei Prozent – bezogen auf die Primärenergie – und rund fünf Prozent – bezogen auf die Stromerzeugung.


 
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