© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/00 21. Januar 2000

 
Nachrichten, Personen & Termine

Kampfhunde

In Frankreich ist ein Gesetz in Kraft getreten, das Haltern von Pitbulls und Boerbulls vorschreibt, ihre Tiere sterilisieren zu lassen. Verstöße dagegen werden mit Geldstrafen von umgerechnet bis zu 30.000 Mark oder Gefängnisstrafen von bis zu sechs Monaten geahndet. Halter dieser "Kampfhunde" machen sich außerdem strafbar, wenn sie mit ihren Tieren öffentliche Gebäude betreten oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Zudem sind Pitbulls und Boerbulls überall an der Leine zu führen. Minderjährigen und Erwachsenen mit Strafregister ist die Haltung dieser Hunde gänzlich untersagt.

 

Organisiertes Autoteilen

Vier Anbieter von "Car Sharing" dürfen ab sofort das Umweltzeichen "Blauer Engel" tragen: teilAuto aus Halle/Saale, StattAuto aus Berlin mit seinen Filialen in verschiedenen Städten, StadtAuto aus Bremen sowie GrünesAuto aus Göttingen. Der Umweltengel für das organisierte Autoteilen ist zugleich das 100. Umweltzeichen, das vergeben wird. Car Sharing bedeutet mehr Umweltschutz und weniger Autos auf den Straßen, so das Umweltbundesamt (UBA). Ein Car Sharing-Auto ersetzt zwischen fünf und acht private Pkw. Dadurch wird nicht nur weniger Parkraum benötigt, auch der fließende Verkehr wird entlastet. In mehr als 130 deutschen Städten gibt es Anbieter für das organisierte Autoteilen. Derzeit nutzen bundesweit etwa 30.000 Mitglieder der Vereinigung "European Car Sharing" diese umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto. Eine Studie des Bundesverkehrsministeriums geht davon aus, daß bis zu 2,5 Millionen Teilnehmer am Car Sharing möglich sind.

 

Massentierhaltung

Nach Angaben der Europäischen Union hielten 1997 rund 893.000 Betriebe Masthühner. Der Gesamtbestand lag bei 532 Millionen Tieren. Nur 1,4 Prozent der Betriebe hielten fast 90 Prozent der Masthühner in Großbeständen von mehr als 10.000 Tieren. 97 Prozent aller Betriebe hielten dagegen Kleinstbestände von weniger als 100 Masttieren, mit denen sie einen Anteil von nur zwei Prozent an der Gesamterzeugung hatten. Das geht aus der EU-Strukturerhebung 1997 hervor.

 

Staatsziel Tierschutz

Nach Ansicht des Bundesernährungsministers Karl-Heinz Funke (SPD) setzt das deutsche Tierschutzrecht "weltweite Maßstäbe". Der Zweck des Tierschutzgesetzes – aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen – sei für die Bundesregierung zudem Ansporn, an das bisher Erreichte anzuknüpfen und den Tierschutz weiter zu verbessern, so der Minister in einem Vorwort zur jetzt erschienenen Broschüre "Tierschutz geht uns alle an". Dabei geht es nach Ansicht Funkes vor allem um die Verankerung des Tierschutzes als Staatsziel im Grundgesetz, um tiergerechte Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere, kürzere Tiertransporte und weniger Tierversuche. Die 47-seitige Broschüre ist beim BMELF, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 14 02 70, 53107 Bonn, erhältlich.

 

Ökologische Heimwerker

Mit der richtigen Anleitung lassen sich viele Pannen bei der Renovierung vermeiden. Über die Auswahl der Materialien und ihre Verwendung informiert der Ratgeber "Selbst renovieren – öko-logisch!". Auf 240 Seiten finden Heimwerker nicht nur Informationen zum Umweltschutz beim Bauen sowie über umweltverträgliche Materialien, sondern vor allem praktische Anleitungen zum Renovieren der eigenen vier Wände. Der Ratgeber kostet 18 Mark und ist bei allen Verbraucherberatungsstellen erhältlich.


 
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