© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/00 14. Januar 2000

 
Meldungen

EU-Geburtenrate sinkt auf historischen Tiefstand

LUXEMBURG. Noch nie sind seit Kriegsende so wenige Kinder in den EU-Staaten geboren worden wie 1999. Etwa vier Millionen Geburten, 0,5 Prozent weniger als 1988, wurden von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, verzeichnet. Insgesamt leben in den 15 Mitgliedsländern zum Beginn des neuen Jahrtausends 376,4 Millionen Menschen, knapp eine Million mehr als ein Jahr zuvor. Drei Viertel des Zuwachses gehen laut Eurostat auf das Konto internationaler Wanderungen, 70 Prozent davon kamen nach Deutschland, Italien und Großbritannien. Den höchsten Geburtenzuwachs verzeichnete mit vier Prozent Luxemburg, den stärksten Rückgang Österreich mit minus fünf Prozent. Irland hat mit 14,3 Geburten je 1000 Einwohner weiterhin die höchste Geburtenrate, Frankreich und Holland folgen mit je 12,6 und Deutschland sowie Italien sind mit 9,3 bzw. 9,1 die Schlußlichter in der EU.

 

Weitere Hinrichtungen mit der Giftspritze in den USA

McALESTER/TALLAHASSEE. Ein wegen Mordes zum Tode verurteilter Mann ist vergangenen Donnerstag im Staatsgefängnis von McAlester im US-Bundesstaat Oklahoma mit der Giftspritze hingerichtet worden. Der 41jährige wurde 1981 verurteilt, weil er eine 76jährige Frau vergewaltigt und umgebracht hatte. Es war die 20. Hinrichtung in diesem südwestlichen Bundesstaat, in dem seit 1990 die Todesstrafe wieder vollstreckt wird. Auch in Florida sollen Todeskandidaten ab diesem Jahr nicht mehr auf dem Elektrischen Stuhl, sondern ebenfalls mittels Giftspritze exekutiert werden. Dafür haben sich Abgeordnetenhaus und Senat des Sonnenstaates ausgesprochen. Anlaß der Gesetzesänderung waren Zwischenfälle bei mehreren Exekutionen, die von Todesstrafegegnern zu Verfassungsklagen hätten genutzt werden können.

 

Erstmals seit fünf Jahren wieder Grenzkontrollen

BRÜSSEL. Zur Abwehr illegaler Einwanderer nehmen Belgien und Luxemburg gemäß Artikel 2.2 des Schengener Abkommens vorübergehend die systematischen Grenzkontrollen wieder auf. Anlaß ist das Regularisierungsgesetz, das von der linken Mehrheit im belgischen Parlament im Dezember verabschiedet wurde. Danach haben illegale Einwanderer drei Wochen Zeit, sich bei den Behörden zu melden und bekommen dann gültige Aufenthaltspapiere. Mit den Kontrollen soll Befürchtungen entgegen gewirkt werden, Schlepperbanden könnten den Zeitraum nutzen, um verstärkt Ausländer anzuwerben und nach Belgien zu schleusen.

 

Usbekistans Präsident Kamirow wiedergewählt

TASCHKENT. Bei der Präsidentenwahl in der ehemaligen Sowjetrepublik Usbekistan ist Präsident Islam Kamirow erwartungsgemäß mit rund 92 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden. Der einzige Gegenkandidat, Philosophie-Professor Abdulchafis Dschalalow, erzielte etwa vier Prozent. Mehr als die Hälfte der 24 Millionen Usbeken, Russen, Tadschiken und Kasachen waren aufgerufen, ihre Stimme in dem seit 1991 unabhängigen mittelasiatischen Land abzugeben. EU-Wahlbeobachter waren nicht anwesend, da Dschalalow als Scheinkandidat angesehen wurde, der dem Votum einen demokratischen Anstrich verleihen sollte.


 
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