© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/00 07. Januar 2000


Nachrichten, Personen & Termine

Weltkulturerbe

Die Feuchtgebiete des St. Lucia-Sees in Südafrika, das größte derartige Gebiet im südlichen Halbrund, sind aufgrund ihrer Vielfältigkeit und Schönheit von den Vereinten Nationen zum Weltkulturerbe erklärt worden. Sie sind Teil der Lubombo-Region, die sich vom Nordosten Kwazulu-Natals über den Osten Swasilands bis in den Süden Mosambiks erstreckt. Südafrika erhofft sich aufgrund dieser Anerkennung einen erhöhten Zustrom von Besuchern.

 

Eichelhäher

Der Verein "Klimaschutz durch Wald" mit Sitz in Schneverdingen hat den Eichelhäher zum "Waldvogel des 20. Jahrhunderts" gewählt. Damit soll die "außerordentliche Bedeutung" dieses Vogels für das Ökosystem Wald gewürdigt werden. Der auch "Vogel Markwart" genannte Eichelhäher fördere die Ausbreitung von Mischwäldern. Er verstecke im Herbst bis zu 5.000 Eicheln und Bucheckern systematisch in der Bodenstreu des Waldes. Einen Teil der im Waldboden versteckten Früchte nutze der Eichelhäher im Winter als Nahrung. Ein beachtlicher Rest dieser Vorräte bleibe im Boden und beginne im Frühjahr zu keimen. Der Verein kritisierte auch Bestrebungen, die Jagd auf Eichelhäher freizugeben.

 

Ökostrom

Greenpeace hat zum Jahreswechsel in Deutschland ein eigenes Ökostrom-Angebot mit zunächst 6.000 Kunden gestartet. Die vor sieben Wochen gegründete Einkaufsgenossenschaft "Greenpeace energy" werde die Stromlieferungen an die Kundschaft in den kommenden Wochen nach und nach aufnehmen, so ein Sprecher der Umweltschutzorganisation. "Greenpeace energy" wird "sauberen Strom" liefern, der mindestens zur Hälfte aus Energiequellen wie Wind-, Wasser- und Sonnenkraft stammt. Die restlichen Stromlieferungen kommen aus gasbefeuerten Kraftwärmekopplungs-Anlagen.

 

Trottellumme

Die Trottellumme ist von der Schutzstation Wattenmeer zum Seevogel des Jahrhunderts gekürt worden. Obwohl die Vogelart weit entfernt von menschlichen Siedlungen lebe, gehöre sie zu den am meisten von Menschen geschädigten Meeresvögeln dieses Jahrhunderts. Die Trottellumme ist rund 40 Zentimeter groß und lebt in großen Beständen in Atlantik und Nordsee. In Deutschland brütet sie ausschließlich auf der Hochseeinsel Helgoland. Die meiste Zeit verbringen die Vögel auf See. Nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer sind sie seit Beginn der Erdölförderung und Beförderung auf See die Hauptopfer der Meeresverölung. Sowohl durch den täglichen Schiffsverkehr als auch durch Ölteppiche starben in diesem Jahrhundert bereits Hunderttausende Trottellummen. Dem Fernsehzuschauer seien die Vögel daher überwiegend als völlig verklebte und siechende Tiere bekannt.

 

Kaviar

Der Stör, Lieferant des Kaviar, ist stark gefährdet. Vor allem durch die Überfischung sei der Störfang in den vergangenen zehn Jahren von 30.000 Tonnen pro Jahr auf 5.000 Tonnen 1999 zurückgegangen, so der Biologe Lutz Debus von der Universität Rostock. Legal hätten in diesem Jahr sogar nur noch 500 Tonnen gefangen werden dürfen. Dem Wissenschaftler zufolge leben im Gebiet der Wolga und im Kaspischen Meer rund 90 Prozent aller Störe.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen