© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/00 07. Januar 2000


Meldungen

Klimaveränderungen sind nicht mehr abzuwenden

FRANKFURT/M. Die vom Menschen gemachte Veränderung des Weltklimas ist nach Meinung des Chefs der UN-Umweltbehörde, Klaus Töpfer (CDU), nicht mehr abzuwenden, sondern allenfalls noch abzumildern. "Wir sind bereits im Klimawandel", sagte der ehemalige Bundesumweltminister in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Ein Indiz dafür sieht er darin, daß die "extremen Wettersituationen dramatisch zugenommen" hätten. Die Hurrikane, Taifune und Orkane der letzten Wochen und Monate vermitteln seiner Ansicht nach eine Ahnung davon, "was uns noch blüht". Töpfer fordert ein Frühwarnsystem zur Klimaentwicklung und die Entwicklung von Strategien zur Anpassung. Gleichzeitig kritisierte er, daß die Industrieländer immer noch nicht Abschied von der Wegwerfgesellschaft genommen hätten.

 

Die Erwärmung der Erde hat weltweit zugenommen

GENF. Die neunziger Jahre waren die wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als 130 Jahren. Dies teilte die Weltwetterorganisation WMO in Genf mit. Im Jahresmittel stiegen 1998 die Temperaturen am stärksten. Im vergangenen Jahr lagen sie zwischen 0,3 und 0,4 Grad Celsius über der langfristigen Durchschnittstemperatur. Damit war das Jahr 1999 das einundzwanzigste Jahr in Folge mit einer Durchschnittstemperatur über dem langjährigen Mittel.

 

Hector-Delphine als bedrohte Art eingestuft

MÜNCHEN. Nach Informationen der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) wurde der Hector-Delphin (Cephalorhynchus hectori), eine nur vor Neuselland lebende Art, von der neuseeländischen Regierung als bedroht erklärt. Schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Tiere dieser zu den kleinsten Meeressäugern zählenden Art gibt es noch. Die meisten leben entlang der Küste der Südinsel. Bereits 1988 wurde hier angesichts der stetigen Abnahme dieser Population ein marines Schutzgebiet vor der Banks Peninsula eingerichtet. Einige wenige Hector-Delphine leben auch vor der Nordinsel Neuseelands. Aufgrund genetischer Untersuchungen wird vermutet, daß es sich dabei um eine Unterart oder sogar eigene Art handelt. Ihr Bestand wird auf nur noch etwa 120 Tiere geschätzt. Nach internationalen Kriterien gilt eine Art als bedroht, wenn eine Population unter 10.000 Individuen sinkt oder eine rasche Abnahme bei einer oder mehreren Subpopulationen zu beobachten ist.


 
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