© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/97  10. Oktober 1997

 
 
Kyffhäuser-Treffen: Kappel ruft zum Schulterschluß bürgerlich-patriotischer Parteien auf
Schwingungen für die Besinnung

Bei der diesjährigen Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit auf dem Kyffhäuser hat der hessische Landtagsabgeordnete und Sprecher der "Liberalen Offensive" in der FDP, Heiner Kappel, die patriotisch-bürgerlichen Parteien in Deutschland zum Schulterschluß aufgerufen. Seine Rede vor über 400 Zuhörern gipfelte in dem Appell an die im Bündnis Konstruktiver Kräfte Deutschlands (BKKD) vertretenen Parteien, sich nunmehr zusammenzufinden, um gemeinsam als wählbare Kraft bei der Bundestagswahl 1998 anzutreten. Im BKKD engagieren sich vornehmlich Mitglieder aus dem Bund Freier Bürger (BFB), der Deutschen Sozialen Union (DSU), der Deutschen Partei (DP) und von den Unabhängigen Ökologen (UÖD).

Die Reihe der Grußworte hatte DSU-Generalsekretär Andreas mit dem Gedenken an die Opfer der DDR-Willkür eröffnet. Der DP-Bundesvorsitzende Johannes von Campenhausen trug seine Skepsis gegenüber dem Euro vor und kritisierte die Diffamierung von Gegnern des politischen Machtkartells. DSU-Chef Roberto Rink beklagte, daß sich die "stillen Reserven der Moral" nicht mehr äußern würden, weil das offene Bekenntnis zur Nation jahrzehntelang systematisch unterdrückt worden sei. BFB-Präsidiumsmitglied Bernd-Thomas Ramb verdeutlichte, daß die Vorgaben des Verfassungsgerichts nach der erfolgreichen Klage von Manfred Brunner gegen den Maastricht-Vertrag mißachtet zu werden drohten.

Der 85jährige Mitbegründer der Ökologischen Bewegung, Baldur Springmann, beendete die Feierstunde mit der Hoffnung, daß die Zusammenkunft auf dem Kyffhäuser jene "unerhörte Schwingung" in Gang gesetzt habe, die zur Erhaltung einer deutschen "Besinnungsfähigkeit" erforderlich sei.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen