© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/97  19. September 1997

 
 
Wartburger Sängerkrieg:
Das Land lebt!
von Manuel Ochsenreiter

Musik, vor allem "handgemachte" Musik, stiftet Identität und Gemeinsamkeit. Daß eine heimatverbundene, lebendige Musik- und Liedkultur ankommt, wissen wir nicht erst, seit irische Musikgruppen wie die Dubliners mit ihren patriotischen Liedern auch aus unseren CD-Regalen nicht mehr wegzudenken sind. Da bleiben wir mit braven Sängerknaben wie Reinhard Mey ("Der Mörder ist immer der Gärtner") und angepaßten Panik-Panthern wie Udo Lindenberg weit hinten ab. Das, was noch bleibt, wird unter dem Schutt anglo-amerikanischer Trashkultur vergraben. Und das in einem Land, daß einen der reichsten Volksliedschätze hat.

Dieses Jahr findet deshalb am 25./26. Oktober im Rahmen des Wartburgfestes der "Deutschland-Bewegung" des Starnberger Friedensforschers Alfred Mechtersheimer ein "Sängerkrieg" statt. Ein Wettstreit, bei dem heimatverbundene Liedermacher und Musiker ihr Können präsentieren und aneinander messen können. Im Aufruf heißt es:

"Heute wie damals werden diese [Wartburger] Freiheits-Ideale von einer absolutistischen Politikerkaste unterdrückt und diffamiert, wird das Volk um Einigkeit und Recht und Freiheit betrogen. Wir wehren uns dagegen – friedlich, aber tatkräftig, mit Wort, Lachen und – Lied. – Ein Land lebt mit und von seinen Liedern. Lieder sind ununterdrückbar: Im Lied fanden und finden die Völker zu sich selbst – und zur Freiheit. Und wie könnte Deutschland seine Zugehörigkeit zum Reigen freier Völker fruchtbarer und selbstverständlicher leben als durch lebendige, also gesungene Identität."

Die Siegesprämie, gestiftet von der "Deutschland-Bewegung", ist in Anlehnung an das Jahr des Wartburgfestes auf 1817 Mark dotiert. Das Motto des "Sängerkrieges" lautet "Das Land lebt!". Die Unterlagen für die Anmeldung bekommt man unter der folgenden Adresse:

Friedrich Baunack, Beauftragter der Deutschland-Bewegung, Stromerpfalz, 36199 Wüstefeld / RoF.


 
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