© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    34/97  15. August 1997

 
 
Bevölkerungsentwicklung: Die demographische Schere öffnet sich
Volk auf dem Rückzug

von Hans-Peter Rissmann

Das deutsche Volk wird kleiner. Es kommen immer weniger Kinder zur Welt, und es leben immer mehr Rentner in diesem Land zwischen Rhein und Oder. (Siehe ausführlicher Bericht Seite 4) Eigentlich sehr einfach: Wenn in einem Volk das Kinderbekommen und Familiengründen einen sozial stetig geringeren Stellenwert einnimmt, wenn kurzfristige Effekte in der Wirtschafts- und Sozialpolitik bedeutenderes Gewicht zugemessen wird, als der langfristig wirkungsmächtigen Frage, ob es in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren genügend künftige Leistungsträger der Gemeinschaft, kurz Steuerzahler gibt, wenn man sowieso nur bis zur nächsten Bundestagswahl denkt, wenn einem vollkommen wurscht ist, ob es im Jahre 2020 Deutschland und ein deutsches Volk als Souverän eines demokratischen Nationalstaates noch gibt, kurz, wenn man politisch von der Hand in den Mund lebt, dann lassen einen die Zahlen, die das Statistische Bundesamt diesen Monat wieder über die Bevölkerungsentwicklung auswirft, kalt.

Zusammenfassen lassen sich die neuen Zahlen in dem alten Befund, daß sich die Schere zwischen einem sinkenden deutschen Bevölkerungsanteil und einem wachsenden ausländischen immer weiter öffnet. Es ist bekannt, daß die Mehrheit der Bevölkerung diese Entwicklung mit Sorge betrachtet. Die Zusammenhänge zwischen den bevölkerungspolitischen Ursachen (Entwicklung von Ghettos in den Großstädten, Überalterung, Überlastung der Sozialhaushalte durch Scheinasylanten und Ausländer) und sozial- und gesellschaftspolitischen Folgen werden von den Medien kaum oder überhaupt nicht thematisiert, von vielen Bürgern noch nicht voll erkannt. Es wird jedoch für politisch Verantwortliche immer schwieriger sein, dieses Thema aus dem Wahlkampf "herauszuhalten". Schon nächstes Jahr dürfen wir mit einer Nullrunde bei den Renten rechnen. Warum? Weil es eben immer mehr Rentner und immer weniger Beitragszahler gibt. Daneben immer mehr (vor allem auch ausländische) Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger. Das hat gravierende finanzielle Folgen für jeden von uns.

Das deutsche Sozialsystem ächzt und stöhnt und Politiker haben immer größere Schwierigkeiten, erfolgreich an die Solidarität von Menschen zu appellieren, die das demokratisch nicht legetimierte Großexperiment einer Multikulturellen Gesellschaft nie wollten und nun die Zeche für eine abenteuerliche Einwanderungspolitik bezahlen sollen.

Das Ruder muß herumgerissen werden: Außenpolitische Abenteuer, Scheckbuchdiplomatie, Euro-Gigantomanie und der Politik der Offenen Grenzen muß die Rote Karte gezeigt werden. Das Denken in Generationen muß eine Renaissance erleben. Es muß wieder Freude machen und gesellschaftlich befördert werden, Familien zu gründen.


 
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